Lumdatalbahn
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Die Lumdatalbahn ist eine teilweise stillgelegte Eisenbahnstrecke in Mittelhessen, entlang des Tals der Lumda.
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[Bearbeiten] Streckenverlauf
Die 14 km lange Strecke zweigt in Lollar von der Main-Weser-Bahn ab und endet in Londorf. Die Personenverkehrsanlagen sind in:
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Die ursprüngliche Strecke zwischen Grünberg und Londorf wurde am 1. August 1896 eröffnet. Am 1. Juni 1902 wurde die Strecke bis Lollar verlängert und schuf die Verknüpfung der Main-Weser-Bahn mit der Vogelsbergbahn. Der bis heute als öffentliche Eisenbahninfrastruktur nutzbare Abschnitt zwischen Lollar/Einleitungsweiche (km 26,218) und den "Didierwerken" (heute RHI; Produzent feuerfester Steine) in Staufenberg-Mainzlar (km 21,800) wird seit Mai 2002 von der Hessischen Landesbahn AG (EIU) betreut. Die vorhandenen Personenverkehrsanlagen in Stfbg.-Daubringen (NL 80 mtr.) und Stfbg.-Mainzlar (NL 100 mtr.) entsprechen aktuellen Standards. Der Güterverkehr besteht überwiegend in der Anlieferung von Rohstoffen zum Gleisanschluß.
Der seit 01.April 1991 stillliegende Abschnitt zwischen Stfbg.-Mainzlar/Anst. Didierwerke (km 21,800) und Rabenau-Londorf (km 12,395) ist im lokalen Nahverkehrsplan des Landkreises Gießen und im regionalen Raumordnungsplan enthalten, was eine anderweitige Verwertung für bahnfremde Zielsetzungen ausschließt.
[Bearbeiten] Geschichte/Infrastruktur
Das Großherzogliche Kreisamt in Gießen beschäftigte sich seit 1881 mit dem Bau der Lumdatalbahn. Die "Buderusschen Eisenwerke" in Lollar und die Familie des Freiherrn von Nordeck zur Rabenau stifteten jeweils 5.000 Mark. In 1889 kamen die Landgemeindevertreter zusammen, um die Grundstücksfragen zu klären bzw der Hessischen Staatsbahn zu übereignen. Etwa ab 1894 begannen die Bauarbeiten für den im 1896 eröffneten 1.Abschnitt bei Kosten um 622.000 Mark, der weitere untere Teil folgte wenige Jahre später bei Kosten um 800.000 Mark.
Die Dienststelle Londorf war der betriebliche Mittelpunkt und bis 1963 eigenständig. Londorf verfügte über Behandlungsanlagen für Dampflokomotiven mit Wasserturm und zweiständigem Lokschuppen, die etwa 1962 abgetragen worden sind. Güterverkehrsanlagen mit Ladegleis und zwei weitere Abstellgleise sind bis heute vorhanden. In Allendorf/Lda. wurde in den 1980er Jahren das Nebengleis für Belange des Güterverkehrs letztmals modernisiert, Gleis 3 als Kreuzungsgleis für Personenverkehre aber zurückgebaut. In Staufenberg-Treis hat man 1974 die Nebengleise zurückgebaut, damit die Station zum Haltepunkt degradiert. In Staufenberg-Mainzlar siedelte sich im Jahre 1907 die "Feuerfestfabrik Scheidhauer & Gießing" an, die seit 1932 als "Didierwerke" firmiert. Basaltsteinbrüche in Lollar, Kesselbach verluden Steine. In Lumda wurde Eisenerz per Bahn abtransportiert.
Die Strecke ist in der Streckenklasse C3 kategorisiert. D.h. max. 20 t Last je Achse. Kleinster Radius 285 mtr. Größte Neigung 16,5 pm. Höhendifferenz zwischen Lollar und Londorf 66,4 mtr.; Lollar und Grünberg 103 mtr. Höchstgeschwindingkeit war ehemals 50 km/h, heute bis Mainzlar 30 km/h.
Auf dem erst 1902 eröffneten eingleisigen Nebenbahnabschnitt wurde 1981 durch die damalige Deutsche Bundesbahn der regelmäßige Personenverkehr eingestellt. Im Folgezeitraum für Sonderverkehre aber gelegentlich noch genutzt (Ausflugsfahrten für Senioren). Zum 01. April 1991 erfolgte die Stilllegung im bis September 1990 noch im Güterverkehr (überwiegend Holzladungen bzw Landesprodukte) bedienten Abschnitt zwischen Rabenau-Londorf und Staufenberg-Mainzlar Anst. Didierwerke. Der Abschnitt zwischen der Einleitungsweiche in Lollar und der Anst. Didierwerke in Mainzlar ist als öffentliche Eisenbahninfrastruktur für Verkehrsunternehmen nach Fahrplanbestellung bis heute nutzbar.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Im Wagenladungsverkehr sind gedeckte Schüttgutwagen (tds) im Einsatz. Gezogen von Rangierlokomotiven von Raillion (BR 260 ff. oder BR 290 ff.) Die zweiachsige Werkslok auf den RHI-Werksgleisen ist von O&K gefertigt. Bis in die späten 1980er Jahre war in Lollar eine Köf stationiert, die den Güterverkehr bis Londorf (Rungenwagen mit Holzladungen) und auch nach Hartenrod (Landkrs. MR-BID) besorgte. Personenverkehr: Bekannt sind Einsätze von Dampflokomotiven der BR 91, 86, 74, 66, 65, 50, 38 in Wagenzügen, ferner sind Einsätze von Altbautriebwagen VT 60 später Akkumulatorentriebwagen BR 515 u. 517 in z.T. mehrteiligen Garnituren erwähnenswert. Im letzten Fahrplanjahr 1980/1981 kamen Schienenbusse VT 798 zum Einsatz. Einsätze einmotoriger VT 95 nur in den 1950er und 1960er Jahren zu Schwachlastzeiten. Nach Einstellung des regelmässigen Personenverkehrs bis etwa 1989 gelegentlich V 100 (BR 212) mit bis zu 6 Bn (Silberlinge) im Tourismusverkehr. Heute sporadische Sonderverkehrsleistungen mit diversen Triebwagen unterschiedlicher Verkehrsunternehmen.
[Bearbeiten] Zukunft
Die Lumdatalbahn AG, eine als Aktiengesellschaft organisierte Reaktivierungsinitiative, strebt die Wiederaufnahme des Betriebes an. Ob dies angesichts des schlechten Zustandes der Strecke und insbesondere der 1993 bei einem Hochwasser beschädigten Klingelbachbrücke bei Allendorf/Lda. mittelfristig geschehen wird, ist unsicher. Die hessische Landesregierung, die Verkehrsverbünde als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs und die Anrainerkommunen halten sich mit Aussagen hierzu zurück. Mehrere Gutachter belegen andererseits aber ein verhältnismäßig hohes Potenzial von etwa 4.000 Fahrgästen/Tag.
