Märklin Systems
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Unter der Bezeichnung Märklin Systems stellte die Firma Märklin im Februar 2004 auf der 55. Nürnberger Spielwarenmesse eine neue digitale Modelleisenbahnsteuerung vor. Das System wurde gemeinsam mit der Firma ESU, Ulm entwickelt.
Gegenüber dem vorherigen System Märklin Digital aus dem Jahr 1984 wird unter anderem die Geschwindigkeit feinfühliger gesteuert (128 gegenüber 14 Fahrstufen bei gleicher Maximalgeschwindigkeit). Die Fahrzeugdekoder (mfx-Dekoder) unterstützen mehr Funktionen, die von der neuen Zentraleinheit geschaltet werden können. Die neuen Fahrzeugdekoder melden sich an der neuen Zentraleinheit an und identifizieren sich dort. Die Zentraleinheit kennt nach der Identifikation einen Namen des Fahrzeugs (z.B. Baureihe oder Bezeichnung wie „Big Boy“) und die Funktionen, die der Dekoder in diesem Fahrzeug ausführen kann (z.B. Dampferzeuger bei Dampflokomotiven, Sound, Heben und Senken von Pantographen bei Elektrolokomotiven, Beleuchtung). Bislang hörte der Fahrzeugdekoder auf eine von 80 Dekoder-Adressen – nun stehen 16.384 verschiedene Dekoder-Adressen zur Verfügung (es sind also theoretisch über 16.000 Lokomotiven auf einem Gleis möglich, von denen jede einzeln gesteuert werden kann).
Wichtig zu wissen ist allerdings, dass es grundsätzlich auf- und abwärtskompatibel zum Vorgängersystem ist (alte Dekoder können mit der neuen Zentraleinheit betrieben werden; neue Dekoder können mit der alten Zentrale betrieben werden).
Es sind zwei Arten von Steuergeräten vorgesehen: Mobile Station und Central Station.
[Bearbeiten] Mobile Station
Mit der Mobile Station wird die kleinere Ausführung des Steuergerätes bezeichnet, die nahezu allen Einsteigerpackungen beiliegt. Sie speichert die Daten der letzten 10 gesteuerten Lokomotiven (die sich ihr gegenüber identifizierten). Auf einem LC-Display werden der Name des aktuell gesteuerten Fahrzeugs und bis zu acht mögliche Funktionen dargestellt, die per Funktionstasten aufgerufen werden können. Eine weitere Funktionstaste schaltet die Spitzenbeleuchtung ein. Am unteren Rand befindet sich ein rotes Steuerrad, mit dem die Geschwindigkeit der Lokomotive eingestellt werden kann. Die Mobile Station wird mit einem 10-poligen Kabel über eine Anschlussbox an die Gleise der Modelleisenbahn angeschlossen. Zur Anschlussbox führt darüber hinaus ein Kabel vom Transformator her.
Die Anzahl der gleichzeitig steuerbaren Lokomotiven (Fahrbetrieb) hängt hauptsächlich von der Stärke des benutzten Transformators ab. Ein 18 VA Transformator, funktioniert im Fahrbetrieb wunderbar mit zwei Lokomotiven gleichzeitig, mehr sind Glückssache (ausprobieren) und auch ein wenig abhängig von der jeweiligen Anlagengröße.
[Bearbeiten] Central Station
Die Central Station verfügt über einen Touch-Screen, sowie über zwei Reihen Funktionstasten und zwei Steuerräder für die gleichzeitige Steuerung von zwei Lokomotiven. An die Central Station können die vorhandenen Geräte zur Weichensteuerung (des älteren Märklin-Digital-Systems) angeschlossen werden. Außerdem können weitere Mobile Stations angeschlossen werden. Die Central Station verfügt über einen Ethernet-Anschluss, um darüber an einen PC angeschlossen werden zu können, der dann die Steuerung übernehmen kann.
Zur Zeit besteht der Funktionsumfang nur in der Steuerung der Lokomotiven und dem Schalten von Weichen, Signalen oder anderer Funktionen. Eine Fahrstrassensteuerung soll folgen und problemlos über den Ethernet-Anschluss einspielbar sein.
Das Herzstück der Central Station bildet ein System-On-Chip Rechner von Sharp namens LH79525 und wird mit einer Linuxdistribution namens Busybox betrieben. Im Auslieferungszustand sind mehrere Dienste über den Ethernet-Anschluss erreichbar. Eine Verbindung mit Telnet ist zum Beispiel problemlos möglich. Ab Softwareversion 1.6.134 ist der Telnetzugang mit einem Passwort geschützt.