Malësia e Madhe
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Die Malësia e Madhe (albanisch auch Malësi e Madhe und kurz Malcia) ist ein Teil der Nordalbanischen Alpen im albanisch-montenegrinischen Grenzgebiet.
Übersetzt bedeutet der Name Großes Bergland. Die Malësia e Madhe ist der albanische Inbegriff einer abgelegenen Gebirgsregion mit stolzen, eigenwilligen Bewohnern, die sich lange gegen jegliche Einflüsse von Außen widersetzten. Obwohl während 500 Jahren Teil des Osmanischen Reichs sind noch heute rund drei Viertel der Bevölkerung Katholiken. Auch der Kanun, das alte albanische Gewohnheitsrecht, ist nach dem Ende des Kommunismus in Albanien wieder auferlebt. Die Staatsmacht hat es schwer, sich in der Stammesgesellschaft durchzusetzen.
[Bearbeiten] Geographie
Mit Malësia e Madhe wird ein Teil der Nordalbanischen Alpen zwischen den Flüssen Drin, Morača und dem Shkodrasee bezeichnet. Es umfasst die Gebiete der Sippen der Hoti, Gruda, Kelmendi, Kastrati und Shkreli. Das Gebirge ist stark zerklüftet.
Die Staatsgrenze zwischen Albanien und Montenegro läuft quer durch die Malësia e Madhe. Deswegen ist zum Beispiel Vermosh, das nördlichste Dorf Albaniens, nur über zwei Pässe zu erreichen. Dieses Tal wird als einziges des Kreises nicht in den Shkodrasee entwässert, sondern nach Norden über den Fluss Lim in die Drina. Es ist das einzige Gebiet Albaniens, das zum Einzugsgebiet des Schwarzen Meers (Donau) gehört.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Bewohner der Region leben fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Den Klein- und Bergbauern-Familien fehlt oft das Notwendigste. Viele sind abhängig von Überweisungen von Angehörigen im Ausland. Tausende haben die Bergregion in den letzten 15 Jahren verlassen und sich entweder in Shkodra, in Tirana oder im Ausland niedergelassen. Ein klein wenig Hoffnung wird in den Tourismus gesetzt: Die Bergdörfer Theth, Valbona und Vermosh sind bekannt für ihre eindrücklichen Berglandschaften. Sie eignen sich als Ausgangspunkte für Wanderungen und Bergtouren. Wie die ganze wirtschaftliche Entwicklung in der Region kämpft auch der Tourismus mit zwei wesentlichen Problemen. Einerseits ist die Infrastruktur sehr schlecht. Insbesondere die Straßen sind in schlechtem Zustand, so dass schon kurze Strecken zu langen und strapaziösen Wegen werden. Im Winterhalbjahr sind viele Dörfer während Monaten von der Umwelt abgeschnitten und die Passstraßen lange verschneit. Das zweite große Problem ist die noch immer prekäre Sicherheitslage. Von der Blutrache bedrohte Menschen können oft während Jahren kaum ihr Haus verlassen. Schmuggel war in der Grenzregion lange eine verbreitete Beschäftigung. Und Fremde wurden immer wieder bestohlen. Touristen wird empfohlen, die Malësia e Madhe nur nach guter Vorbereitung und nicht ohne lokale Kontakte zu bereisen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Malesia.org (Albanisch)
- The Albanian Alps Institute - Schulhilfsprojekt in der Gemeinde Shkrel (Englisch)