Manoun-See
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Manoun-See | |
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Daten | |
Lage | Kamerun |
Geographische Koordinaten | Koordinaten: 5° 34′ 45" N, 10° 35′ 4" O5° 34′ 45" N, 10° 35′ 4" O |
Der Manoun-See (auch Lake Monoun) ist ein See im Westen Kameruns, gelegen im vulkanischen Oku-Gebirge.
Am 15. August 1984 gab es eine Explosion, aus dem See traten plötzlich große Mengen Kohlendioxid (CO2) aus, 37 Menschen starben. Die Ursache dieser Explosion gab der Wissenschaft zunächst Rätsel auf, man dachte eher an einen Terroranschlag, denn an ein Naturphänomen.
Erst durch eine ähnliche Tragödie am, ebenfalls im Oku-Gebiet gelegenen Kratersee Nyos, fand man eine plausible Erklärung: Eine Magmakammer unter dem Gebiet ist die Quelle von überschüssigem Kohlendioxid, welches durch den Seeboden nach oben steigt. So lösen sich jährlich schätzungsweise 90 Millionen Kilogramm CO2 im Wasser des Sees und führen zu einer Übersättigung des Sees mit CO2. Da das Seewasser thermisch geschichtet ist (Schichten von warmem, weniger dichtem Wasser an der Oberfläche liegen über kalten, dichteren Schichten am Seeboden) tritt das CO2 nicht sofort aus. So werden über lange Zeiträume große Mengen von Kohlendioxid im Wasser des Sees gelöst. Die meiste Zeit ist die Schichtung des Sees stabil und das CO2 bleibt in den unteren Schichten gelöst. Irgendwann jedoch wird das Wasser übersättigt. Wenn dann ein Ereignis wie ein Erdrutsch, ein kleines Erdbeben oder vulkanische Aktivität auftritt, treten schlagartig große Mengen von CO2 aus dem Wasser aus.
Seit 2003 gibt es ein Entgasungs-Projekt, bei welchem durch ein Rohr das mit CO2 gesättigte Wasser in einer Fontäne aus dem See geschossen wird. In der Luft ist das CO2 in so einer Konzentration ungefährlich.