Mantelgeschoss
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
In früheren Zeiten sowie auch noch heute wird Blei als Material für Geschosse verwendet, sowohl für Schleudern als auch für Feuerwaffen bis ins 21. Jahrhundert („Pulver und Blei“). In so genannten Kartätschen wurde gehacktes Blei verschossen. Die Soldaten stellten ihre Geschosse selbst her, und es war nicht unüblich, dass Soldaten alles Blei stahlen, das sie finden konnten, um Munition daraus zu machen.
Heutzutage wird das Blei meist in einen Mantel (daher "Mantelgeschoss") aus einer Kupferlegierung (z.B. Tombak) eingebracht. Grund hierfür ist, dass bei Munition mit höherer ballistischer Leistung ein Bleigeschoss wegen seiner geringen Härte dem Drall im Lauf nicht mehr folgen kann. Es würde durch den gezogenen Lauf getrieben, ohne in Rotation versetzt zu werden, wobei Teile seiner Oberfläche am Laufprofil abgeschert würden. Im übrigen kann ein Bleigeschoss nach Verlassen des Laufes den bei starken Patronen üblichen hohen Drehzahlen nicht widerstehen und würde, bedingt durch die Zentrifugalkraft, im Flug zerplatzen. Außerdem ist Munition mit Mantelgeschossen natürlich unempfindlicher im Umgang als solche mit reinen Bleigeschossen.