Marsleben
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Marsleben ist der Name einer Wüstung einer Dorfanlage nordwestlich von Quedlinburg und ist ein wichtiger archäologischer Fundort in Sachsen-Anhalt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Dorf Marsleben existierte zwischen dem 8. und dem 15. Jahrhundert und versorgte unter anderem die ottonische Pfalz und das Reichsstift Quedlinburg sowie das Kloster Michaelstein. Im Zuge einer Notgrabung beim Ausbau der Bundesstraße 6 wurden in den Jahren 2004/2005 von einer über 200 Köpfe zählenden Gruppe des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Halle (Saale) die Reste steinerner Häuser, Keller, ein Ministerialenhof, etliche Brunnen, die Dorfbefestigung und Geheimgänge ausgegraben. Im Umfeld der Siedlung befinden sich zudem vorgeschichtliche Siedlungsstellen aus der Jungsteinzeit (bandkeramisches Langhaus, datiert auf etwa 5.500 v. Chr.) und der Römischen Kaiserzeit (Eisenverhüttungsöfen). Das Dorf Marsleben wird derzeit in einem Projekt der Fachhochschule Anhalt virtuell rekonstruiert.