Martin Hirsch
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Martin Hirsch (* 6. Januar 1913 in Breslau; † 12. April 1992 in Berlin) war ein deutscher Rechtsanwalt, Politiker (SPD) und Richter am Bundesverfassungsgericht. Aufgrund seiner Wahl durch den Bundestag war er vom 8. Dezember 1971 bis zum 20. Dezember 1983 als Nachfolger von Gerhard Leibholz Mitglied des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts. Sein Nachfolger wurde der Vizepräsident Ernst Gottfried Mahrenholz.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Nach seinem Abitur am humanistischen Gymnasium in Breslau studierte er zunächst Rechtswissenschaften in Breslau, Innsbruck und Berlin. Schon in seiner Schulzeit gehörte er dem Sozialistischen Schülerbund an und während des Studiums trat er dem Sozialistischen Hochschulbund bei. Seine 2. Juristische Staatsprüfung absolvierte er in Berlin 1939 und war danach von 1939 - 1941 als Justiziar bei der Kontrollstelle Natronpapier und Papiersäcke in Berlin tätig. Er wurde alsbald zum Wehrdienst beordert (1941-45) und danach arbeitete er als Rechtsanwalt in Marktredwitz, da seine Familie inzwischen nach Oberfranken geflohen war. Sein Eintritt in die SPD geschah bereits 1945. Zunächst wurde er zum Stadtrat von Marktredwitz gewählt und später war er von 1954 bis 1961 Abgeordneter im Bayerischen Landtag. Zehn Jahre von 1961 - 1971 galt er als Rechtsexperte der SPD-Bundestagsfraktion und fungierte als stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender (vom 13. Dezember 1966 bis 8. November 1971). Martin Hirsch war in dieser Zeit Mitverfasser der Pläne zur Einführung einer Vorbeugehaft für potentielle Serientäter.
1971 wurde er schließlich zum Richter im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe berufen. Zusätzlich übernahm er den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristen. Danach ab 1983 war er als Honorarprofessor an der Universität Bremen tätig. Als Delegationsleiter von Juristen und Menschenrechtlern reiste er im Auftrag der Bremischen Bürgerschaft nach Kurdistan und verfasste anschließend einen ausführlichen Bericht im Mai 1984.
Martin Hirsch war verheiratet und hatte fünf Kinder. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem evangelischen St. Annen-Kirchhof, Dahlem-Dorf in Berlin-Zehlendorf.
[Bearbeiten] Ehrungen
Martin Hirsch wurde unter anderem mit dem
- Bayerischen Verdienstorden und dem
- Wilhelm-Hoegner-Preis ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Recht, Verwaltung und Justiz im Nationalsozialismus, ausgewählte Schriften, Gesetze und Gerichtsentscheidungen (mit Diemut Majer und Jürgen Meinck, Köln 1984),
- Politik als Verbrechen. 40 Jahre 'Nürnberger Prozesse (VSAVerlag, Hamburg 1986);
[Bearbeiten] Literatur
Eine noble Adresse. Prominente in Berlin-Dahlem und ihre Geschichten Harry Balkow-Gölitzer, Bettina Biedermann, Rüdiger Reitmeier, Jörg Riedel, berlin edition im be.bra verlag GmbH, Berlin 2005);
[Bearbeiten] Quellen
25 Jahre BVerfG (1976), S. 52; Nachruf von Ley, NJW 1992, S. 2008.
Personendaten | |
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NAME | Hirsch, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtsanwalt, Politiker (SPD) und Richter am Bundesverfassungsgericht |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1913 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 12. April 1992 |
STERBEORT | Berlin |