Martinskirche (Magdeburg)

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Die Martinskirche war eine evangelische Kirche im Magdeburger Stadtteil Alte Neustadt.

[Bearbeiten] Lage und Architektur

Die im Stil der Neogotik errichtete Kirche befand sich am Dräseckeplatz Ecke Salzwedeler Straße. Die Kirche wurde von einem 66 Meter hohen mit einem spitzen Dach versehenen Turm überragt. Bauten dieser Art waren in Neustadt erst nach der Lockerung des Rayonsbestimmungen der Festung Magdeburg möglich geworden. Am Hauptportal der Kirche befand sich eine Statue Luthers. Diese war als verkleinerte Nachbildung eines Wormser Denkmals gestaltet. Im Altarraum waren drei farbige Fenster eingefügt.

[Bearbeiten] Geschichte

Am 31. Oktober (Reformationstag) 1898 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Weihe fand am 10. November, dem Geburtstag Martin Luthers, im Jahr 1902 statt, wobei der Name zu Ehren des Reformators gewählt wurde. Allerdings knüpfte man damit auch an eine alte Neustädter Tradition an. Bereits in früheren Zeiten hatte es hier eine Martinikirche gegeben, die allerdings dem Heiligen Martin von Tours geweiht war. 1914 folgte die Einweihung des Gemeindehauses in der Salzwedeler Straße Nr. 18.

Zu Rüstungszwecken wurden im 1. Weltkrieg die Prospektpfeifen der Orgel sowie zwei Bronzeglocken entfernt und eingeschmolzen. Die Pfeifen wurden dann im Jahr 1921 durch den Orgelbauer Ernst Röser neu angefertigt. Die Glocken wurden durch zwei Glocken aus Stahl ersetzt.

Während des 2. Weltkriegs wurde das Kirchengebäude schwer beschädigt. Im Jahr 1959 erfolgte dann die Sprengung der Ruine. Das Gemeindehaus und auch die Martinsgemeinde selbst besteht jedoch bis heute. 2006 benannte die Stadt Magdeburg einen in der Nähe entstandenen Platz zur Erinnerung an die Kirche als Martinsplatz.