Mein alter Freund Fritz
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Mein alter Freund Fritz |
Originaltitel: | Mein alter Freund Fritz |
Produktionsland: | Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 2007 |
Originalsprache: | Deutsch |
Stab | |
Regie: | Dieter Wedel |
Drehbuch: | Dieter Wedel |
Produktion: | Martin Hoffmann, Jürgen Kriwitz |
Kamera: | Edward Klosinski |
Besetzung | |
Ulrich Tukur, Veronica Ferres, Maximilian Brückner, Uwe Bohm u.a. |
Mein alter Freund Fritz ist ein deutscher Fernsehfilm (2007) von Dieter Wedel.
Darsteller sind Ulrich Tukur (Prof. Dr. Harry Seidel), Veronica Ferres (Lydia Seidel), Maximilian Brückner (Fritz Kessler), Uwe Bohm (Manfred Zach), Dorka Gryllus (Cora), Peter Jordan (Jim), Anna Hausburg (Eva Seidel), Otto Schenk (sterbender Patient), Rolf Hoppe, Sabine Orléans, Robert Dölle, Valerie Niehaus, Silke Bodenbender, Jörg Pleva, Christian Wulff u.a.
[Bearbeiten] Handlung
Der erfolgreiche, selbstbewusste Chirurg Professor Harry Seidel ist überzeugt, dass gute Medizin und wirtschaftliche Überlegungen sich gegenseitig ausschließen. Unbestritten ist seine fachliche Kompetenz, aber viele - allen voran der Personalleiter Manfred Zach -unterstellen ihm Kälte und Egoismus. Lydia, Harrys Ehefrau, wird von ihrem Fotografen-Kollegen Jim umworben. Nach zwanzig Ehejahren, so Lydia, habe sie halt nicht mehr so die Lust auf Harry und macht es halt mal mit Jim. Ein beinahe tödlicher Autounfall bringt das Leben von Harry und sein Weltbild ziemlich durcheinander. Er will nach dem Unfall noch nicht abtreten und zieht den vor gut zwanzig Jahren verstorbenen Freund Fritz ins Diesseits, wo nur er ihn sehen kann. Allerdings diskutiert Harry mit Fritz in Anwesenheit aller. Statt seinen Freund zu verheimlichen, streitet er sich lautstark mit ihm vor Kollegen und der Familie. Er gilt schließlich als unzurechnungsfähig. Zach will ihn abkanzeln, doch vor den versammelten Ärzten, entgegnet er: "Schade, ein so großes Büro für einen so kleinen Mann". Daraufhin hat Zach verloren. Harry wandelt sich auch privat zum Gutmenschen: Während Gattin Lydia mit Jim knutscht, küsst Harry die junge Krankenschwester Cora. Doch Fritz sagt ihm, wie schön Lydia doch sei, und Harry kehrt zur Ehefrau zurück wie sie zu ihm. Am Ende verschwindet Fritz zum Zeitpunkt der Geburt eines Babys. Harry winkt dann dem in einem Taxi davonfahrenden Baby nach. Letzten Endes wird der Arzt sogar von Ministerpräsident Christian Wulff gelobt. Und als Krankenschwester lehnt sich Sabine Orléans zurück und spricht den Poesiealbenspruch: "Das Leben ist wie ein Sessel, wenn du dich zurücklehnst, sollte etwas da sein."
[Bearbeiten] Kritiken
Wedel trägt in ohnehin schon grotesken Situationen zu dick auf. Dem vergleichsweise subtil gezeichneten Professor stehen satirisch entstellte, panoptikumsreife Kontrahenten gegenüber. Das schmonzettige Finale (mit dem echten Christian Wulff in der Rolle des niedersächsischen Ministerpräsidenten) kann man vielleicht noch durchgehen lassen. Geradezu ärgerlich sind die jedoch mitunter hölzernen, ja geradezu deklamierten Dialoge, selbst wenn das zu Wedels aufklärerischem Impetus passen mag. Trotz dieser Schwächen bleibt "Mein alter Freund Fritz" ein sympathischer Film. Er verfügt über sehr gute Schauspieler. Er sucht nach einem unkonventionellen, unterhaltsamen Zugang zu einem gern verdrängten Thema. Und er vermittelt eine Botschaft, über die sich diskutieren lässt. Er ächzt zwar etwas unter ihrer Last. Aber er trägt sie eineinhalb Stunden und sie ihn. (Berliner Morgenpost)
Am Ende ist das Gespenst Fritz ist verschwunden - wir haben gelernt, dass es gar keine Geister gibt und Fritz nur Chiffre eines unterdrückten Schuldgefühls war. Wie schade. Als wäre das nicht genug, taucht am Ende auch noch der leibhaftige niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) auf, schüttelt Hände und hält eine Rede zur Einweihung des erweiterten Krankenhauses: Die Welt ist wieder in Ordnung. Und das ist dann richtig gespenstisch. (taz)