Mercurochrom
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Bei Mercurochrom (auch unter dem Namen Mercuchrom bekannt) handelt es sich um ein Antiseptikum, welches früher viel Verwendung fand. Heute ist es zwar nicht verboten, aber vor dem Einsatz wird gewarnt. Verwendet wird es u.a. zur Behandlung von Schürfwunden. Es ist absolut ungeeignet, da es die Wunden austrocknet und die Epithelisierung verzögert. Da in Mercurochrom Quecksilber (mercurius) enthalten ist, kann es zur Resorption dieses Stoffes kommen. Ein weiteres Problem ist die Verfärbung der Wunde, d.h. der Arzt sieht im Wesentlichen einen roten Fleck, und die Diagnose und weitere Behandlung kann erschwert werden. Das enthaltene Quecksilber kann zu einer Leberzersetzung führen, was gerade für Menschen, die schon eine schwere Lebererkrankung haben, gefährlich werden bzw. zum Tod führen kann.
Bisher konnte jedoch noch keine Quecksilberaufnahme aus Merbrominlösungen in den Körper nachgewiesen werden. Zusammen mit der Tatsache, dass viele Ärzte es für eines der besten Desinfektionsmittel für kleinflächige Wunden halten, erscheint die Entfernung vom medizinischen Markt recht dubios.
Mercuchrom gibt es mittlerweile in einer quecksilberfreien, dafür aber iodhaltigen Version. Diese ist bei Iodunverträglichkeit problematisch.
Chemisch gesehen ist Mercurochrom eine 2%-ige Merbrominlösung: 2,7-Dibrom-4-(hydroxomercurio)-fluorescein-Dinatriumsalz mit der Formel C20H8Br2HgNa2O6.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.likeanorb.com - Foto einer alten Mercurochrom-Flasche
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