Michael Fortier
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Michael M. Fortier (* 10. Januar 1962) ist kanadischer Minister für Public Works and Government Services.
Der Konservative ist ernannter Senator für Quebec und Mitglied des Queen's Privy Council for Canada. Seine Ernennung in den Senat erzeugte erhebliche Kontroversen, da sie im direkten Widerspruch zum Wahlversprechen des Premiers Stephen Harper stand, nur noch gewählte Senatoren zu ernennen.
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[Bearbeiten] Leben
Fortier begann seine Karriere als Anwalt bei der großen Montrealer Anwaltsfirma Ogilvy Renault. Er spezialisierte sich dort auf Wertpapiere und Unternehmensübernahmen. Von 1992 bis 1996 leitete er Ogilvy Renaults Büro in London. Seit 1999 war er Managing Director und Senior Advisor (Ostkanada) für die Crédit Suisse First Boston. 2004 wurde er schließlich Finanzdirektor für TD Securities.
In den 1990ern war er Vorsitzender der Progressiv Konsertiven, scheiterte aber bei den Vorstandswahlen 1998 mit nur 4% der Stimmen. Bei der kanadischen Wahl 2000 trat er für die Progressiv-Konservativen im Wahlbezirk Laval West in Montreal an, scheiterte aber und erreichte nur den vierten Platz.
Nach der Vereinigung der Progressiv-Konservativen mit der Canadian Alliance war er zusammen mit John Reynolds 2006 leitender Wahlkampfmanager der erfolgreichen Konservativen, stellte sich selbst aber nicht zur Wahl für das Unterhaus.
[Bearbeiten] Ernennungskontroverse
Premier Stephen Harper ernannte Fortier am 6. Februar 2006 zum Minister. Fortier war zu diesem Zeitpunkt weder Mitglied des Unterhauses noch des Senats. Harper kündigte an Fortier, als Senator zu ernennen; er würde sich bei der nächsten Unterhaus-Wahl im Wahlbezirk Vaudreuil-Solanges den Wählern stellen.[1] [2] Das Verfahren einen Nicht-Gewählten zum Minister zu benennen, hat in der jüngeren kanadischen Geschichte nur wenige Vorbilder: 1979 ernannte Joe Clark den Senator für Quebec Jacques Flynn zum Justizminister, im 19. Jahrhundert dienten die Premiers John Abbott und Mackenzie Bowell aus dem Senat heraus.
Am 27. Februar trat Fortier im Senat an. Er soll im kanadischen Kabinett die Stadt Montreal repräsentieren. In der Stadt hat die konservative Partei oder eine ihrer Vorgängerinnen (Progressive Conservatives, Canadian Alliance oder Reform Party) seit 1988 nicht mehr einen Sitz gewonnen. Kandidaten aus dem konservativen Teil des politischen Spektrums treten oft genug in Montreal gar nicht mehr an, Sitze gewinnen sie im Normalfall nur bei konservativen Erdrutschsiegen in Gesamtkanada.
Die Ernennung zog deshalb besondere Kontroversen nach sich, da die Konservativen in der Oppositionszeit sowohl die Ernennung - und nicht Wahl - von Senatoren ebenso heftig kritisierten, wie die Ernennung von Ministern, die kein direktes Mandat durch eine Unterhauswahl vorweisen konnten. Harper selbst hatte auf einem Fernseh-Interview von Radio-Canada versprochen, nur noch Senatoren zu ernennen, die vorher durch Wahl legitimiert wären.
Als Senator muss und darf Fortier keine Kleine Anfragen vor dem Unterhaus beantworten und kann dies an seinen parlamentarischen Staatssekretär James Moore delegieren. Im Senat allerdings muss er sich zur Rede stellen, dort allerdings sind die wichtigen Oppositionsparteien, der Bloc Québécois und die New Democratic Party nicht vertreten.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Dieser Artikel basiert auf Teilen des Artikels Michael Fortier der englischen Wikipedia in der Version vom 24. Februar 2007.
- ↑ Cabinet includes defector and senator-to-be, CBC News, 6. Februar 2006
- ↑ cyberpresse.ca "Michael Fortier veut prendre Vaudreuil-Soulanges"
[Bearbeiten] Weblinks
- Site beim kanadischen Kabinett
- Site beim kanadischen Parlament
- Video von Fortier über seine Ernennung bei Mike Duffy Live (nach dem Wetterbericht) 14. Februar 2006: