Mitziehen
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Das so genannte Mitziehen (engl. panning) ist eine Technik in der Fotografie, bei der man mit der Kamera dem bewegten Objekt folgt und dabei fotografiert. So ist, bei einer relativ langen Verschlusszeit zwischen etwa 1/250 und 1/60s, das Objekt im Vordergrund weitgehend scharf, während der Hintergrund wegen der hierfür gewünschten Bewegungsunschärfe als verwischt (und somit nicht scharf) erscheint. Dieser Effekt ist, im Gegensatz zum üblichen Verwackeln, dabei unbedingt gewollt.
Durch dieses natürliche Gestaltungsmittel kommt die Bewegungsgeschwindigkeit des Objekts viel deutlicher zum Ausdruck. Werden noch längere Verschlusszeiten (ca. 1/30 bis 1/8s) vorgewählt, wird auch das Objekt (teilweise oder komplett) bereits unscharf abgebildet und die Fotos wirken oft futuristisch und extrem dynamisch. Alle auf diese Weise gemachten Fotos werden auch als "Mitzieher" oder "Mitwischer" bezeichnet.
In der heutigen digitalen Bilderwelt ist es möglich, derartige Effekte mittels Bildbearbeitungsprogrammen mehr oder weniger „natürlich“ wirkend nachzuempfinden. Allerdings werden solche Bearbeitungen gerade von Profifotografen und ambitionierten Amateuren häufig als verfälschend abgelehnt, während es dem ungeübten Betrachter vielleicht gar nicht auffällt, dass das betreffende Bild manipuliert ist.
Thomas Voeckler, 2004 in Wien, mit 1/90s Verschlusszeit |
Lance Armstrong beim Prolog der "Tour" des Jahres 2005 |
Rallycross-Auto beim Allrad-Drift, mit 1/200s Verschlusszeit |
Mika Häkkinen bei Stars and Cars 2006, mit 1/100s Verschlusszeit |
ICE 3 auf der Neubaustrecke Ingolstadt–Nürnberg, mit 1/60s Verschlusszeit |