Monadologie
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Die Monadologie (von griechisch monas: Eins, Einheit) ist die von Gottfried Wilhelm Leibniz begründete Monadenlehre und Titel des Werkes von 1714, in dem er diese in 90 Paragraphen darlegt. Die dort erläuterte Monadologie ist die Lehre von den Monaden oder einfachen Substanzen bzw. letzten Elementen der Wirklichkeit und ist das zur Lösung metaphysischer Probleme dienende Kernstück der Philosophie Leibniz’[1]:
Die Urmonade ist Gott; alle anderen Monaden sind ihre Erzeugnisse; sie können nur von Gott vernichtet oder erschaffen werden und nicht von selbst entstehen oder vergehen. Die Welt besteht aus Aggregaten von vielen Monaden, die alle voneinander verschieden und jedoch insofern gleichsam als Entelechien autonom tätig sind, als sie Appetit auf und die Fähigkeit zur Perzeption aufweisen (Prinzip der Vielheit in der Einheit).
Jede Pflanze, jede Mineralie, ja jeglicher Materiepartikel (bis ins unendlich Kleinste, die Monade selbst) ist ein Körper mit dazugehöriger Monade mit je unterschiedlichen Graden unbewusster Vorstellungen; Monaden als Tierseelen haben Empfindung und Gedächtnis. Die menschliche Seele (Geist) ist ebenfalls eine Monade, und unterscheidet sich nur insofern von den Tieren, als sie (qua Satz vom zureichenden Grund und Satz vom Widerspruch) vernunftbegabt ist. Zu den Perzeptionen und Appetitionen kommt noch die Apperzeption hinzu - Selbstwahrnehmung bzw. Selbstbewusstsein - und Einsicht in die notwendigen und ewigen Wahrheiten, womit eine mögliche Vorstellung von Gott selbst verbunden ist (Leibniz verbindet hiermit auch eine Disposition der Menschen (bzw. Geister) zum sozialen Zusammenschluss in der moralischen Welt des Gottesstaates).
Nur Gott hat adäquate und vollsachliche monadologische Vorstellungen, da er, als höchste und absolut vollkommene Substanz, auch das Höchstmaß an Realität in sich hat, die durch nichts begrenzt wird.
Jede Monade kreist in sich – nichts kommt aus ihr heraus und nichts in sie hinein: Sie „[...] haben keine Fenster, durch die irgend etwas ein- oder austreten könne“, weshalb sie auch keine Wirkung aufeinander ausüben können, wiewohl sie aber jede für sich „[...] ein immerwährender lebendiger Spiegel des Universums“ sind. Jede Monade drückt wie ein lebendiger Spiegel aus ihrer Perspektive die ganze Welt aus, je nach Seinsstufe. Allerdings perzipiert sie, bis auf Gott, der für vollständige Proportionalität gesorgt hat, das Universum nie vollständig, da sie den ihr zugehörigen Körper stets deutlicher vorstellt als den Rest.
Der Zusammenhang der Monaden wird durch die Theorie der prästabilierten Harmonie gewährleistet, qua derer Gott die Vollkommenheit der Monaden (allerdings gleichsam vom Anbeginn der Dinge an und für alle Zeiten) miteinander vergleicht, aus der sich ihr Wirkungsgrad aufeinander ableitet (je vollkommener, d. h. umso mehr Realität ein Geschöpf innehat, desto mehr Gründe gibt es qua seiner Natur a priori, dass es Wirkung auf ein anderes Geschöpf ausübt).
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ vgl. P. Prechtl (Hg.): Philosophie (metzler kompakt), Stuttgart 2005, S. 121
[Bearbeiten] Literatur
- G. W. Leibniz: Monadologie (Französisch/Deutsch). Übersetzt und herausgegeben von Hartmut Hecht, Stuttgart: Reclam, 1998. ISBN 3-15-007853-9