Mschatta-Fassade
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Die Mschatta-Fassade ist die mit Reliefs bedeckte Fassade der jordanischen Wüstenresidenz von Mschatta aus der Mitte des 8. Jahrhunderts.
Die Fassade gehörte zu dem Palast von Mschatta, dessen Ruine ca. 30 km südlich der jordanischen Hauptstadt Amman liegt. Noch heute befinden sich Teile auf dem Gelände des Flughafens von Amman in Jordanien.
Es handelt sich hierbei um ein umayyadisches Winterlager. Der Palast wurde wahrscheinlich in der Regierungszeit des Kalifen Al-Walid II. (743–744) begonnen. Er blieb nach der Ermordung des Kalifen unbeendet und wurde wenig später von einem Erdbeben zerstört. Die Bezeichnung Mschatta wurde von den Beduinen übernommen, da man keine Überlieferung des ursprünglichen Namens fand.
Sie wurde 1840 entdeckt. Weil befürchtet wurde, dass für den Bau der Hedschasbahn aus dem Ruinengelände wertvolle Bauteile verwendet werden könnten, wurde die Schenkung der Fassade durch den osmanischen Sultan Abdülhamid II. an Kaiser Wilhelm II. veranlasst. Der größere Teil gelangte 1903 in das damals im Bau befindliche Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bodemuseum). 1932 wurde die Fassade im Pergamonmuseum aufgebaut. im zweiten Weltkrieg wurde sie schwer beschädigt. Sie ist heute neben dem Aleppo-Zimmer einer der Hauptanziehungspunkte im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum in Berlin. Dort ist die Fassade auf einer Länge von 33 Metern und einer Höhe von 5 Metern mit zwei Tortürmen aufgebaut und vermittelt ein anschauliches Bilder frühislamischer Baukunst.