MUNIX
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MUNIX | |
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Basisdaten | |
Entwickler: | PCS Computer Systeme |
Version: | (1983) |
Stammbaum: | \ UNIX |
Architekturen: | PCS QU68000, Digital PDP/LSI-11 |
Lizenz: | Proprietär |
Sonstiges: | - |
Website: |
MUNIX ist ein Unix-Derivat, welches von der deutschen Firma PCS Computer Systeme (PCS) für die professionellen CAD-Workstations CADMUS entwickelt wurde. Die Entwicklung begann Anfang der 1980er Jahre ausgehend von UNIX Version 7. Die ersten Versionen hatten zusätzlich einen bildschirmorientierten Editor, Bad-Block-Behandlung, Fortran 77, Pascal, C und einen bildschirmorientierten Debugger.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Besonderheiten
Über die Standard-Unix-Funktionalitäten hinaus verfügt Munix über verschiedene Erweiterungen. Die Newcastle Connection ("Unixes of the world, unite!") [1] war eine kostenpflichtige Erweiterung, mit der die Datei-Namensräume mehrerer Rechner untern einem Super-Root zusammengefasst werden konnten. Auf dieser Basis wurden auch Diskless Nodes realisiert.
[Bearbeiten] Die Super-Root
Unterhalb des Standard-Wurzel-Verzeichnisses „/“ (Root-Verzeichnis, Root) eines Unix-Rechners, befindet sich normalerweise der Verzeichniseintrag „/..“, der allerdings auf die gleiche Inode verweißt wie „/“ selber. Unter Munix ist es möglich, diesen Verzeichniseintrag durch eine sogenannte Super-Root zu ersetzen. Bei dieser Super-Root handelt es sich um ein echtes Verzeichnis, in dem weitere Verzeichnisse angelegt werden können and auf denen sich der gesamte Dateibaum eines anderen Munix-Rechners über das Netzwerk einhängen lässt. Befinden sich z. B. zwei Rechner „pcs2a“ und „pcs2b“ in einem Verbund, so kann man über den Pfad „/../pcs2b“ auf das Root-Verzeichnis des Rechners pcs2b vom Rechner pcs2a aus zugreifen. Diese werden beim Systemstart automatisch eingehängt, wenn die Rechner vorher mit den Shell-Skripten „connectnodes“ und „uunite“ verbunden wurden. Die Gerätedateien im /dev-Ordner, die beim Einhängen verwendet werden, sind dabei eine Spielart symbolischer Links, die auf die Ethernet-Id des einzuhängen Munix-Rechners verweisen. Dabei werden auch die Blockgeräte über das Netzwerk zur Verfügung gestellt, so dass man zum Beispiel vom Rechner „pcs2a“ auf das Magnetbandlaufwerk /dev/is0 des Rechner „pcs2b“ über den Pfand /../pcs2b/dev/is0 völlig transparent zugreifen kann (vergleiche Network Block Device unter Linux).
[Bearbeiten] Das Konzept der Diskless-Node
Die Rechner, auf denen Munix zum Einsatz kamen (Cadmus Workstations), besitzen ein sogenanntes ICC-Board (Inteligent Communication Controller), der in der Lage ist, nicht nur von Festplatten und Magnetbändern zu laden, sondern auch über Netzwerke. Die anderen Munix-Rechner im gleichen Netzwerksegment mit eigenen Festplatten dienen dabei als Server, die den Diskless-Nodes einen eigenen Verzeichnisbaum zur Verfügung stellen. Die Dateien, die dabei schreibgeschützt sein können, sind über die Super-Root auf den Server gelinkt. Über einen Broadcast auf dem Netz ermittelt dabei das ICC-Board der Diskless-Node zunächst die Ethernet-Id des Servers und startet dann mit übers Netzwerk geladenen Dateien:
<- L icckernel (Laden des ICC-Kernels) <- L /../pcs2b/unix (Laden des Unix-Betriebssystems) <- I -s (Startbefehl an den ICC zum Starten des Betriebssystems))
Dabei ist „<- “ jeweils der System-Prompt und der Rest der Zeile der automatisch ablaufende Boot-Prozess, der sich jedoch auch händisch eingeben lässt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.cs.ncl.ac.uk/research/pubs/articles/papers/399.pdf „The Newcastle Connection“ oder „UNIXes of the World Unite!“