Muse (Beziehung)
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Eine Muse (griechisch Μούσα) ist eine Person, die einen anderen Menschen zu kreativen Leistungen anspornt oder inspiriert. Oft sind Musen Frauen im Umfeld von Künstlern.
Musen werden seit der Antike als göttliche oder genialische Inspirationsquelle für Künstler genannt (Musenkuss; Von der Muse geküsst). Ursprung ist die antike Vorstellung, dass Ideen (das Denken) nicht selbst entwickelt, sondern von Göttern (oder eben Musen) von außen eingegeben werden.
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[Bearbeiten] Herkunft
Der Begriff Muse geht auf die Musen in der griechischen Mythologie zurück. In der antiken Mythologie sind die Musen Quellnymphen, neun Schwestern die vom griechischen Vatergott Zeus mit der Quellgöttin Mnemosyne (Göttin der Erinnerung) gezeugt wurden. Die Musen gesellen sich um Apoll, den Gott der schönen Künste, der sie dirigiert und mit ihnen auf dem griechischen Berg Helikon (lateinisch: Parnass) dem Zeus huldigt.[2]
[Bearbeiten] Die neun griechischen Musen
Die Musen personifizieren in der griechisch-römischen Antike und erneut in der späteren humanistisch geprägten Kunstgeschichte in der Darstellung als junge hübsche Damen die neun Kategorien der schönen Künste. Es sind dies:
- ERATO, die Liebevolle. Sie ist die Muse der Liebesdichtung (Attribut: Saiteninstrument, Leier);
- EUTERPE, die Erfreuende. Sie ist die Muse der Lyrik und des Flötenspiels (Attribut: Auros, die Doppelflöte);
- KALLIOPE, die mit der schönen Stimme. Sie ist die Muse der epischen Dichtung und Rhetorik (Attribut: Schreibtafel und Schreibgriffel) ;
- KLIO, die Rühmende. Sie ist die Muse der Geschichte (Attribute: Papierrolle und Schreibgriffel);
- MELPOMENE, die Singende. Sie ist die Muse der Tragödie (Attribut: ernste Theatermaske, Weinlaubkranz);
- POLYHYMNIA, die Hymnenreiche (Liederreiche). Sie ist die Muse des Gesangs mit der Leier (kein spezifisches Attribut, manchmal die Leier);
- TERPSYCHORE, die fröhlich im Reigen Tanzende. Sie ist die Muse für Chorlyrik und Tanz (Attribut: Leier);
- THALIA, die Festliche, Blühende. Sie ist die Muse der Komödie (Attribut: lachende Theatermaske, Efeukranz);
- URANIA, die Himmlische. Sie ist die Muse der Sternkunde (Attribut: Himmelskugel und Zeigestab)
[Bearbeiten] Die heutigen Musen
In der Neuzeit begann man, auch Personen aus Fleisch und Blut als Musen zu bezeichnen - meist Freundinnen von Künstlern, vereinzelt auch Männer. Sie inspirieren die Künstler durch ihren Charakter, ihre Ausstrahlung, ihre menschliche Zuwendung, durch eine erotische Beziehung, meist durch eine Kombination all dieser Faktoren. Einige dieser als Musen wirkende Frauen sind in die Geschichte eingegangen, so beispielsweise Charlotte von Stein, Dora Maar, Alma Mahler-Werfel, Marietta di Monaco, Emmy Hennings, Nora Joyce und Anita Pallenberg.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Ein bekanntes Musenbild ist Raffaels Darstellung des Parnass mit Apoll und den Musen sowie berühmten Dichtern, gemalt 1509-10, in den Stanzen (stanza della segnatura) des Vatikan in Rom.
- ↑ Quelle: der (erste bekannte) griechische Dichter HESIOD beschreibt die Götterwelt und auch die Musen in seinem Werk "Theogonie" (Deutsche Übersetzung von O. Schönberger, Stuttgart: Reclam 2002, ISBN 3150097630)
[Bearbeiten] Literatur
- Francine Prose, Brigitte Jakobeit, Susanne Höbel: Das Leben der Musen. Von Lou Andreas-Salome bis Yoko Ono. Nagel & Kimche 2005. ISBN 3312003369.