Musik-Charts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung.

Musik-Charts, oft kurz Charts, seltener auch Hitlisten bezeichnet, sind geordnete Listen erfolgreicher Musikstücke. Bisweilen wird das Wort Hitparade synonym zum Chartsbegriff benutzt, obgleich "Hitparade" im engeren Sinne die audio-visuelle Aufbereitung von Charts bezeichnet.

[Bearbeiten] Historische Entstehung

Entstanden sind die ersten Hitlisten aus den von der Musikindustrie in Auftrag gegebenen Untersuchungen über die Verkaufszahlen von Musikprodukten. Aus diesen wurden dann Bestenlisten erstellt und veröffentlicht. So sind aus den USA bereits von 1890 frühe Musik-Charts bekannt - der englische Ausdruck Charts (Tabellen) wird oft synonym zu Bestenliste verwendet. Damals wurde noch der Verkauf von Notenblättern ermittelt, später dann der Verkauf von Tonträgern und neuerdings von Musikdateien im kommerziellen Musik-Download. Die Neueinsteiger und manchmal auch die Aussteiger aus den Charts werden als Chartbreaker bezeichnet.

[Bearbeiten] Heutige Popmusik-Charts

Die semi-offiziellen Pop-Charts für einzelne Musiktitel sind zunehmend wieder reine Verkaufscharts, wie z. B. die UK-Hitparade. Hier zählen nur die verkauften Tonträger und seit 18. April 2005 die verkauften Download-Dateien. Von März bis Dezember 2006 existierte eine Sonderregelung: Eine Woche, bevor eine Single im Handel erschienen ist, wurden die Download-Verkäufe für die offiziellen Single-Charts gewertet. Dadurch stiegen nur noch wenige Titel in der Hitparade weit oben ein, sondern machten sich als hohe Aufsteiger bemerkbar. Seit dem 1. Januar 2007 wurde die Chartermittlungsregelung in Großbritannien erneut grundsätzlich geändert, um sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen. Jedweder Verkauf eines Einzeldownloads (bzw. Bundles mit bis zu 4 Stücken), oder einer CD Single werden gezählt. Ein Einzeldownload ist eine digitale Datei entweder für PC und/oder tragbaren Player, oder Handy (Klingelton z. B). Die Änderung führt dazu, dass auch so genannte 'Golden Oldies' im Vereinigten Königreich den Weg zurück in die Charts schaffen können. Auch gehört die Zeit von Singleauskopplungen aus einem Album schon bald der Vergangenheit an. Jeder Titel, der online erhältlich ist, kann theoretisch ein Hit werden, und das z.B. jedes Jahr wieder. In Großbritannien wurde am 1. Januar 2007 eine Top-200-Downloadhitparade eingeführt. 2006 wurden im Großbritannien insgesamt 66 Mio Singles verkauft, davon waren 55,6 Mio Einzeldownloads und nur noch 10,4 Mio CD-Singles. Alben hingegen wurden in Großbritannien auch 2006 zu 99,7% als CD oder Vinyl verkauft. (Quelle IFPI)

In allen west- und mitteleuropäischen Ländern arbeiten die Chartermittlungsfirmen daran, akuratere, alle tatsächlichen Kaufentscheidungen einbeziehende nationale Hitparaden zu erstellen. Zur Zeit sind die meisten noch nicht so weit.

Bei anderen Charts wird bei den Liedern zusätzlich auch die Zahl der Radioeinsätze (Airplay) ermittelt und die Ergebnisse nach einem (meist geheim gehaltenen) Schlüssel zu einer Hitparade zusammengefasst.

Bei allen Arten der Chartermittlung gibt es aber auch schon immer Gerüchte über Manipulationen. Dies reicht von der Bestechung von DJs und Musikredakteuren, über gefälschte Verkaufsmeldungen von Geschäften bis hin zum heimlichen, massenhaften Aufkaufen von Platten. Allerdings haben die Plattenfirmen, die die Charts in Auftrag geben, wegen der Konkurrenzsituation ein erhöhtes Interesse an korrekten Zahlen, weshalb verdächtigen Verkaufszahlen nachgegangen wird. Dass dies tatsächlich passiert, stellte sich im Frühjahr 2005 heraus, als in Deutschland ein solcher Massenaufkauf nachgewiesen werden konnte und daraufhin mehrere Titel aus der Chartwertung genommen wurden.

[Bearbeiten] Länderspezifische Charts

Die Billboard-Hot-100-Singles-Charts der USA werden vorwiegend aus Radioeinsätzen der Titel errechnet, da CD-Single-Verkäufe in den USA fast keine Rolle mehr spielen. Allerdings nimmt auch bei den US-Singles-Charts die Bedeutung digitaler Downloads bei der Berechnung der Chartposition stark zu. Die aktuelle US-Verkaufsstatistik für das erste Halbjahr 2004 gibt an, dass 2,8 Mio. CD-Singles (-56%) und 58,6 Mio. digitale Singles-Downloads verkauft wurden (Quelle: RIAA). Schätzung für Deutschland: ca. 12 Mio. CD-Singles und ca. 1,5 Mio. Downloads für Jan. - Juni 2004. Schon im August 2004 erreichte die monatliche Downloadzahl in Deutschland die Millionenschwelle. Im Jahr 2006 wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2006 14,6 Mio digitale Musikdateien verkauft. Tendenz: stark steigend. (Quelle: IFPI).

In Deutschland werden die Singles-Top-100 mittlerweile aus reinen Verkaufszahlen (inkl. Downloads) ermittelt. Bis vor kurzem wurden Titel auf Positionen zwischen 50 und 200 zusätzlich auch nach Audioimpressions (Radio+Discothequen) bewertet. Die deutschen Album-Charts sind reine Verkaufscharts.

Die wichtigsten Single-Charts in verschiedenen Ländern umfassen:

UK Top 40 (Vereinigtes Königreich)
Media-Control-Charts (Deutschland)
Nederlandse Top 40 (Niederlande)
Ö3 Austria Top 40 (Österreich)

[Bearbeiten] Genrespezifische Charts

Andere Hitparaden können getrennt nach Musikstil (z. B. Popmusik, R&B, Country, Schlager, Volksmusik, Klassik), nach Zeitraum (z. B. Woche, Jahr, Jahrzehnt, "aller Zeiten"), nach Zielpublikum (z. B. nach Radioformaten, für Jugendzeitschriften) oder ähnlichen Kriterien ermittelt werden.

[Bearbeiten] Hörer-Charts

Daneben gibt es Hitlisten, die nicht mit dem Waren- und Dienstleistungmarkt für Musik entnommenen Kriterien ermittelt werden. Dies geschieht normalerweise mittels Meinungsumfragen oder Abstimmungen. Meist werden sie von Radio- und Fernsehsendern veranstaltet und es kann per Post, per Telefon oder über das Internet entschieden werden, welche Lieder dann im Radio oder Fernsehen gespielt werden.