Mutter (Technik)
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Die Mutter, zur Abgrenzung manchmal auch Schraubenmutter, ist das mit einem Innengewinde versehene und aufschraubbare Gegenstück einer Schraube, eines Gewindebolzens oder einer Welle.
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[Bearbeiten] Aufbau und Montage
Die Schraubenmutter ist eine außen meist sechskantförmige Scheibe, die ein Innengewinde aufweist. Der Außensechskant gestattet das Drehen mit (vorzugsweise) einem Ring- oder Maulschlüssel, einem „Franzosen“ oder auch einem „Engländer“.
Ungeeignete Werkzeuge sind Kombizange oder Wasserpumpenzange.
[Bearbeiten] Herstellung
Bei Muttern aus Stahl ist das Ausgangsmaterial heute meist hochlegierter Stahldraht, der in mehreren automatisierten Arbeitsgängen durch Schmieden warm geformt und durch Temperaturbehandlung vergütet wird. Das Gewinde wird nicht geschnitten, sondern überwiegend spanlos geformt. Muttern sind heute als Massenprodukt genormt und untereinander austauschbar.
Normen: ISO 4032, ISO 8673; Halbhoch: ISO 4035, ISO 8675; 1,5d hoch: DIN 6330 1,5d mit einseitigen Bund: DIN 6331
[Bearbeiten] Varianten
Außer der normalen Sechskantmutter (DIN 934) gibt es zahlreiche Sonderformen, wie z.B. spezielle Radmuttern für PKWs und LKWs, aber auch andere oft verwendete Mutterntypen.
[Bearbeiten] Vierkantmutter
wurde früher oft verwendet. Hauptgrund war die einfachere Herstellung von Vierkanten durch manuelles Schmieden.
Norm: DIN 557
[Bearbeiten] Rohrmutter
Konstruktionsteil zur Verbindung von Rohren mit Schraubgewinde nach DIN 431.
[Bearbeiten] Hutmutter
Das Innengewinde ist als Sacklochgewinde ausgeführt, somit ist die Mutter einseitig geschlossen und das Schraubenende ist vor Rost und Verschmutzung geschützt. Gleichzeitig reduziert das verdeckte Schraubenende die Verletzungsgefahren.
Norm: DIN 1587; niedrige Form: DIN 917
[Bearbeiten] Kronenmutter
Die Mutter hat rechtwinklig zur Achse an einer Seite Schlitze (Kronenform). In der Schraube oder dem Gewindebolzen muss eine Querbohrung vorhanden sein, um mit einem durchgesteckten Splint oder Draht die Mutter gegen Verdrehen zu sichern.
Norm: ISO 7035/7036; alt: DIN 935
[Bearbeiten] Selbstsichernde Muttern
Einseitig ist in einer Nut ein Ring aus Kunststoff eingesetzt, der sich beim Anziehen an die Schraube anschmiegt und so ein selbständiges Lösen z.B. durch Vibration verhindert. Solche Muttern sind in der Anwendung temperaturbegrenzt und nur einmal verwendbar.
Norm: die alte Norm DIN985 ist ersetzt durch DINENISO 10511
So genannte Stovermuttern sind leicht unrund verformt und klemmen daher. Temperaturbereich: -50 bis +300 °C
[Bearbeiten] Schweißmuttern
Diese werden auf die Unterlage durch Buckelschweißen mit der Mutter angeschweißt. Die Mutter weist dazu auf der Schweißseite einen Zentrieransatz und mehrere, spitze Schweißwarzen auf.
Ein Gegenhalten der Mutter beim Anziehen der Schraube ist nicht notwendig. Schweißmuttern werden vielfach im Blechbau sowie bei schwer zugängigen Stellen im Karosseriebau verwendet. Nachteil: Es muss immer zwingend eine Korrosionschutzbehandlung nach dem Aufschweißen erfolgen. Eine Schweißmutter lässt sich nur schlecht auf vorbehandelte Bauteile (lackiert o.ä.) aufschweißen.
Norm: DIN 929
[Bearbeiten] Flügelmuttern
Sie haben an zwei Seiten flache Erweiterungen, die Flügel. Dadurch können sie ohne Werkzeug zwischen Daumen und Zeigefinger (von Hand) angezogen und (meist) auch wieder gelöst werden.
Norm: DIN 315
[Bearbeiten] Rändelmutter
Zum Anziehen bzw. Lösen von Rändelmutter ist kein Werkzeug notwendig. Sie wird ebenfalls nur mit den Fingern bewegt. Um die runde Mutter besser halten zu können, ist der Rand außen randriert, d.h. aufgeraut, so dass man beim Festhalten nicht so leicht rutscht. Nachteil: Es sind keine großen Drehmomente möglich. Norm: DIN 466, 467, 6303
[Bearbeiten] Blindnietmutter
zum spanlosen Setzen von Muttern im Blechbau und auch in anderen Materialien. Einsatz u.a. Aggregateträger aus Kunststoff im PKW, Karroserie im PKW. Einsatz u.a. als alternative zu Schweißmuttern wenn die Rückseite des Bauteiles nicht zugänglich ist (Zaunbau: Pfosten; Automobil: Instrumententräger VW T5, hydroumgeformtes Rohr) siehe auch Blindniet. Anziehdrehmomente bis M8 entsprechen den Vorgaben der Schraubenhersteller, darüber gehend müssen hochfeste Blindnietmuttern eingesetzt werden. Hierbei werden Festigkeiten analog einer 12.9 Schraube erreicht. Vorteile: Diese Muttern können in vorlackierte Bauteile oder verzinkte Bleche welche vom Coil heruntergearbeitet werden ohne Korrosionsschutz-Nachbehandlung eingesetzt werden.
[Bearbeiten] Bundmutter
Eine mit einem scheibenförmigen Rand (ähnlich einer Unterlegscheibe) versehene Mutter, die auf diese Weise eine Schraubvertiefung bündig abschließen kann.
[Bearbeiten] Käfigmutter
Die Käfigmutter ist eine systemspezifische Mutter, die in ein eckig gebogenes und gelochtes Blech verschiebbar eingesetzt wird (siehe Bild).
Durch dieses Montagesystem (ähnlich dem Technikspielzeug fischertechnik) lassen sich schnell vielfältige Aufbauten erstellen.
[Bearbeiten] T-Nut-Mutter
in T-Nuten von Werkzeugmaschinen verschiebbar eingelegt, gestatten sie das Spannen von den aufgelegten Werkstücken.
Norm: DIN 508
[Bearbeiten] Nutmutter
Sie wird für spezielle Aufgaben, beispielsweise als axiale Lagesicherung von Wälzlagern auf der Festlagerseite verwendet. Nutmuttern weisen üblicherweise ein Feingewinde auf. Zum Spannen und Lösen ist ein passender Hakenschlüssel notwendig.
Norm: DIN 981, DIN 1804
Sonderform ist die so genannte Stellmuttern oder als Markenname Spieth-Mutter. Die Nutmutter ist innen und außen versetzt mit einem nicht durchgehenden Schlitz versehen. Dadurch ist die Mutter in axialer Richtung verformbar. Am Umfang sind Durchgangsbohrungen auf der einen Hälfte und Gewindesacklöcher auf der anderen Hälfte vorhanden. Nach Justage der Mutter werden die Mutterhälften durch Anziehen der Schrauben im Gewinde verspannt und damit gegen Verdrehen gesichert.
Als Vorteil weist sich, dass keine weiteren Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Außerdem ist sie wiederverwendbar. Nachteilig ist die Schlagempfindlichkeit der nicht eingebauten Mutter. Auch Fallenlassen macht eine solche Mutter unbrauchbar.
[Bearbeiten] Spannschlossmutter
Ein Spannschloss besteht aus zwei Gewindestangen mit einem Links- und einem Rechtsgewinde und der entsprechenden Mutter. Durch Drehen der Mutter werden die beiden Gewindestangen zusammengezogen oder entspannt.
DIN 1479
[Bearbeiten] Kreuzlochmutter
wie Nutmutter, nur mit Bohrungen statt Nuten.
Norm: DIN 1816
[Bearbeiten] Kontermutter
Als Kontermutter (auch Gegenmutter) wird eine zusätzliche Mutter bezeichnet, die gegen die erste Mutter gedreht wird. Die Muttern verspannen und das Mutternpaar wird auf diese Weise durch Erhöhung der Reibkraft in den Gewindeflanken gegen Verdrehung gesichert.
Nachteil: nur geringe Spannwege, damit schnelle Reduktion der Spannkraft durch Erschütterung oder Korrosion möglich. Das ist auch der Grund, weshalb diese Art der Schraubensicherung als unwirksam angesehen wird.
[Bearbeiten] Spindelmutter
Eine Spindelmutter, gelegentlich auch Bewegungsmutter genannt, ist ein Bauteil eines Gewindetriebes und damit kein Befestigungselement, sondern ein Teil eines Linearantriebes.