Nachahmerprodukt
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Unter einem Nachahmerprodukt (auch Me-too-Produkt, englisch me too = ich auch) versteht man Produkte, die einem meist innovativen Original-Produkt in vielen Eigenschaften und Fähigkeiten gleichen und bei Erfolg des Erstanbieters - möglichst kurz darauf - auf den Markt kommen.
Das Original ist oft Marktführer oder hat diesen Markt erst geschaffen. Nachahmerprodukte sprechen denselben oder einen ähnlichen Kundenkreis an, den auch das Original bedient, stellen jedoch juristisch kein Plagiat dar.
Im Arzneimittelmarkt kennt man auch Me-too-Präparate als Bezeichnung für
„… patentierte Arzneimittel-Wirkstoffe, die nur geringfügige Molekülvariationen bereits vorhandener Substanzen zumeist ohne eigene therapeutische Innovationen sind. Viele dieser Präparate sind zwar nicht besser in der Wirkung als herkömmliche Arzneimittel ohne Patentschutz, erzielen aber höhere Preise. Der Anteil dieser in der Entwicklung kostengünstigen Analog-Präparate am Gesamtmarkt lag 2002 bei 19,5 Prozent …“
– Wissenschaftliches Institut der Ortskrankenkassen
In der Fernsehbranche spricht man von Me-too-Formaten. Hauptsächlich imitieren deutsche Produktionsfirmen amerikanische Formate (z. B. Sex and the City - „Alles außer Sex“). Außerdem imitieren die öffentlich-rechtlichen Sender seit einigen Jahren die Formate der privaten Sender (z. B. Wer wird Millionär - Das Quiz mit Jörg Pilawa).
Allgemein typisch sind auch ähnlich aussehende Verpackungen bzw. Titelbilder und leicht geänderte Schreibweisen, so dass diese Produkte bei mangelnder Aufmerksamkeit beim Kauf durchaus für das Original gehalten werden können – beispielsweise oft nach der Veröffentlichung neuer Disney-Produktionen.