Nationalpark Nockberge
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Der Nationalpark Nockberge liegt in den Gurktaler Alpen im Bundesland Kärnten. Obwohl so benannt, wird die Region vom Weltnaturschutzbund IUCN nicht als „Nationalpark“ (IUCN-Kategorie II), sondern als „Geschützte Landschaft“ (Kategorie V) eingestuft[1].
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[Bearbeiten] Lage

Der Nationalpark wird im Westen vom Liesertal begrenzt und im Norden durch die Grenzen des Bundeslands Kärnten zu Salzburg bzw. Steiermark. Zu weiteren Abgrenzung dienen gedachte Linien zwischen den Orten Bad Kleinkirchheim im Süden, Ebene Reichenau im Osten und Innerkrems im Nordwesten. Er ist 216 km² groß, davon entfallen 99,9 km² auf die sogenannte Kernzone mit Almbereich und Gipfelzonen und 116,1 km² auf die Außenzone mit der ausgedehnten Bergwaldstufe.
Rund die Hälfte des Nationalparks (47 %) gehört zum Gemeindegebiet von Krems, weiters haben die Gemeinden Bad Kleinkirchheim (23 %), Radenthein (21 %) und Reichenau (9 %) Anteil an der Nationalparkfläche. Die Verwaltung hat seit 1997 ihren Sitz in Ebene Reichenau, nachdem der Nationalpark Nockberge bis zu diesem Zeitpunkt von der Verwaltung des Nationalparks Hohe Tauern in Großkirchheim mitverwaltet wurde.
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich war im heutigen Gebiet des Nationalparks seit Anfang der siebziger Jahre ein Skigebiet geplant. 1979 war mit dem Bau der Nockalmstraße begonnen worden, die das Liesertal mit dem obersten Gurktal verband. Sie sollte die Nockberge, wie in dieser Region die Gurktaler Alpen genannt werden, für den Tourismus erschließen und wurde bis 1981 zur durchgängig asphaltieren, mautpflichtigen Tourismusstraße ausgebaut.
Die Pläne zur Bebauung des heutigen Nationalparkgebiets mit unter anderem 18 Seilbahnen und Liften sowie zwei Hoteldörfern mit insgesamt 3.000 Betten beidseits der Nockalmstraße stießen jedoch auf wenig Gegenliebe bei der Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative setzte eine Volksbefragung durch, die am 7. Dezember 1980 ein Votum von 94 % gegen diese Art von Tourismus erbrachte.
Am 1. Jänner 1987 wurde der Nationalpark Nockberge eröffnet. In der Verordnung der Kärntner Landesregierung von 1987 heißt es unter anderem:
- Der Nationalpark soll in seiner völligen oder weitgehenden Ursprünglichkeit zum Wohle der Bevölkerung der Region und der Republik Österreich, zum Nutzen der Wissenschaft und zur Förderung der regionalen Wirtschaft erhalten werden.
- Die für den Nationalpark charakteristische Tier- und Pflanzenwelt, einschließlich ihrer Lebensräume und seine historisch bedeutsamen Objekte und Landschaftsteile sollen bewahrt bleiben.
- Der Nationalpark soll einem möglichst großen Kreis von Menschen auch in aller Zukunft ein eindrucksvolles Naturerlebnis ermöglichen.
Am 16. November 2004 hat das Nationalparkkomitee Kärnten den einstimmigen Beschluss gefasst, den Nationalpark in einen sogenannten Biosphärenpark umzuwandeln. Ziel ist, den Park anschließend in die Kategorie II des IUCN einstufen zu lassen. Die hierzu notwendigen Verfahren sind im Laufen.[2]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Vgl. Nationalparks in Österreich mit Anerkennung durch die IUCN.
- ↑ Siehe Ein Streitgespräch zum Biosphärenpark
[Bearbeiten] Literatur
- Literatur von und über Nationalpark Nockberge im Katalog der DNB
- Dieter Buck: Die Nockberge. Natur und Kultur. Carinthia Verlag, Klagenfurt 1997, ISBN 3-85378-468-2
- Bettina Golob: Die Nockberge. Naturwissenschaftl. Verein f. Kärnten, Klagenfurt 2003, ISBN 3-85328-031-5
- Ewald Neffe, Helmut Moik: Nationalpark Nockberge. Styria, Graz 2002, ISBN 3-222-12958-4
[Bearbeiten] Filmographie
- Grüne Inseln im steinernen Meer. Nationalpark Nockberge, Dokumentarfilm, 45 min., Österreich, 1997, von Klaus Feichtenberger, Produktion: Science Vision.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Nockberge – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 46° 53' N, 13° 40' O