Nationalratspräsident (Schweiz)
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Der Nationalratspräsident der Schweiz ist Vorsitzender des Nationalrates sowie der Vereinigten Bundesversammlung. Er leitet die Sitzungen und hat vor allem administrative Aufgaben. Seine einzige tatsächliche Macht besteht darin, dass er bei Stimmengleichheit den Stichentscheid hat. Da er aber bei der Abstimmung nicht mitstimmen darf, ist dies auch kein Vorteil für ihn.
Es hat sich eingebürgert, dass der Nationalratspräsident im Turnus von den vier grössten Fraktionen gestellt wird. Er gilt im Volksmund als höchster Schweizer, besetzt aber in der offiziellen protokollarischen Rangordnung bloss den vierten Platz.
Am Anfang einer neuen Legislaturperiode führt der Alterspräsident (das amtsälteste Mitglied) das Amt bis zur Wahl eines neuen Präsidenten. Jedes Jahr in der Wintersession wird der Präsident samt Vertretern vom Nationalrat gewählt. Für die Periode 2007 sind bestimmt worden:
- Präsident: Christine Egerszegi-Obrist (FDP/Aargau)
- Erster Vizepräsident: André Bugnon (SVP/Waadt)
- Zweite Vizepräsidentin: Chiara Simoneschi-Cortesi (CVP/Tessin)
Es ist üblich, dass der zweite Vizepräsident im folgenden Jahr zum ersten Vizepräsident und wieder ein Jahr später zum Präsidenten nachrückt. Betreffend der Parteizugehörigkeit hat es sich eingebürgt, dass die vier Bundesratsparteien abwechslungsweise den Präsidenten stellen, und zwar innerhalb einer Legislatur in der Reihenfolge SVP, CVP, SP, FDP (was früher in etwa der aufsteigend geordneten Stärken der Parteien entsprach, heute (2006) jedoch überhaupt nicht mehr, so ist z. B. die SVP stärkste Partei). Früher war es ausserdem üblich, dass alle 12 Jahre anstelle der SVP eine kleinere Fraktion den Präsidenten stellte, was letztmals 1995 der Fall war.