Nationalsozialer Verein
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Der Nationalsoziale Verein war eine 1896 im Wesentlichen von Friedrich Naumann gegründete Partei. Sie verband liberale, sozialreformerische und nationalistische Ziele. Nach der Niederlage bei der Reichstagswahl von 1903 löste er sich auf.
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[Bearbeiten] Geschichte und Entwicklung
Der evangelische Pfarrer Friedrich Naumann war politisch zunächst ein Anhänger der auch antisemitischen christlich-sozialen Bewegung um den Hofprediger Adolf Stoecker. Nach der Trennung von dieser gründete Naumann 1896 politisch beeinflusst auch von Max Weber den nationalsozialen Verein. Ein Kernziel der neuen Partei war es die Arbeiter durch politische und soziale Reformen an den bestehenden Staat heranzuführen. Dazu gehörte die Forderung nach einer Demokratisierung des politischen Systems und nach einem „sozialen Kaisertum.“ Eine wichtige Rolle spielte dabei auch ein Art gemäßigter Imperialismus. Die gesellschaftliche Spaltung entlang der Klassenlinien sollten überwunden werden, um die Voraussetzung für eine weitere „politische Machtentfaltung der deutschen Nation nach außen“[1] zu schaffen. Bekannt wurde die von Naumann ausgegebene Parole „Von Bassermann bis Bebel.“ Damit war gemeint, dass es für eine grundlegende politische Reform im Sinne einer Demokratisierung des konstitutionellen Systems notwendig sei, ein Bündnis aller progressiver Kräfte von den Sozialdemokraten, über die Linksliberalen bis hin zu den Nationalliberalen zu Stande zu bringen. Diese Forderung wurde zwar viel diskutiert, ohne auch Reichsebene auch nur ansatzweise verwirklicht zu werden. Innerhalb des nationalsozialen Vereins plädierte der linke Flügel um Pfarrer Paul Göhre noch stärker für eine Zusammenarbeit mit den sozialdemokratischen Revisionisten um Eduard Bernstein. Wirklich erfolgreich war dieser damit nicht und trat bereits 1898 der SPD bei.
Auf dieser ideologischen Grundlage entstand eine Reihe von Ortsgruppen des Vereins. Aber Naumann gelang es nicht eine wirkliche Massenbasis zu gewinnen. Anhänger fand der Verein vor allem unter höher gebildeten Jugendlichen. Neben Naumann spielten der Jurist Rudolph Sohm, der Journalist Hellmut von Gerlach oder der Bodenreformer Adolf Damaschke im nationalsozialen Verein eine Rolle.
Bei den Reichstagswahlen von 1898 und 1903 blieb der Verein ohne ein Mandat. Die Niederlage von 1903 führte zur Auflösung des Vereins. Die Mehrheit der Mitglieder trat daraufhin der Freisinnigen Vereinigung bei.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866-1918. Bd.II: Machtstaat vor der Demokratie. München, 1998. ISBN 3-406-44038-X S.531f.
- Peter Lösche: Kleine Geschichte der deutschen Parteien. Stuttgart, 1993. ISBN 3-17-010036-X S.47
- Walter Tormin: Geschichte der deutschen Parteien seit 1848. Stuttgart, 1967. S.113f.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Tormin, S.113