Nebenblatt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Nebenblätter (Stipeln) sind blattähnliche Auswüchse des Blattgrundes vieler Pflanzen, also des untersten Teils eines Blattes, an dem er am Stängel angeheftet ist.
Bei den Zweikeimblättrigen kommen die Nebenblätter immer paarweise, rechts und links des Blattgrundes vor. Auf dem Bild rechts sieht man ein Blatt der Hundsrose (Rosa canina), bei dem die beiden Nebenblätter mit der Blattachse verwachsen sind.
Die Nebenblätter können sehr verschieden ausgebildet sein:
- Bei einigen Schmetterlingsblütlern (Fabaceae, Ordnung Fabales) haben die Nebenblätter ungefähr die Form der normalen Fiederblättchen oder, wie bei Lathyrus aphaca (Rankenplatterbse) übernehmen sie die komplette Funktion der Blätter, da diese zu Ranken ausgebildet sind.
- Bei der Robinie (Robinia pseudoacacia) sind die Nebenblätter zu Dornen umgewandelt.
- Bei vielen Rötegewächsen haben die Nebenblätter die gleiche Form wie die gegenständigen Laubblätter, wodurch sechszählige Scheinquirle entstehen.
- Bei den Knöterichgewächsen sind die Nebenblätter zu einer häutigen Scheide verwachsen, die den Stängel umfasst.
Bei den Einkeimblättrigen sind die Nebenblätter scheinbar blattachselständig. Bei den Süßgräsern sind sie als kleines Häutchen (Ligula) am oberen Ende der Blattscheide ausgebildet.