Nebenprodukt
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Nebenprodukt nennt man traditionell alles, das bei der Herstellung eines (Haupt-)Produkts nebenbei und oft auch unerwünscht anfällt.
„Nebenprodukte“ fallen in sehr vielen Bereichen der menschlichen Tätigkeit an - keineswegs nur in der Industrie.
Sogar naturnahe Tätigkeiten bringen Nebenprodukte mit sich - nicht zuletzt das sogenannte Unkraut im Garten oder in der Landwirtschaft.
Häufige industrielle Nebenprodukte sind zum Beispiel das Kohlendioxid in der Energiewirtschaft und bei fast allen Formen der Verbrennung, oder verschiedene Schlacken - etwa in vielen Zweigen der Metallindustrie und bei Hochöfen. Auch in der Chemieindustrie mangelt es nicht an Nebenprodukten - und nicht alle sind noch so gut zu gebrauchen wie Melasse oder Gips in der Lebensmittelindustrie. Ist die Produktion eines Gutes nicht ohne das gleichzeitige Anfallen eines anderen (verwertbaren) Gutes möglich, spricht man von einer Kuppelproduktion.
Vielfach werden heute solche Nebenprodukte nicht mehr - wie meist früher - deponiert oder verbrannt, sondern einer Wiederverwertung zugeführt. Schon in früheren Zeiten geschah es manchmal, dass Nebenerzeugnisse so an Bedeutung gewannen, dass sich das Verhältnis zum Hauptprodukt umkehrte:
- Koks bei der Erzeugung von „Stadtgas“ (Entgasung von Steinkohle)
- Teer bei der Gewinnung von Erdöl - (s. nun auch Teerschiefer)
- Ammoniak als Nebenerzeugnis der Gasgewinnung - und
- neuerdings etwa bei den Sägespänen - wo gehobelt wird, fliegen Späne, die als gepresste Briketts eine gefragte Veredelung für Heizzwecke sind.
Auch im übertragenen Sinn wird oft von „Nebenprodukten“ gesprochen -
- etwa bei nebenbei entstandenen Erfindungen von Wissenschaftern oder Technikern, die zu Ablegern (Spinoffs) führen,
- beim Autofreien Tag in der Einstellung zur eigenen Umweltverschmutzung, oder
- in der Raumfahrt.