Neckar-Zeitung
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Die Neckar-Zeitung war eine in Heilbronn erscheinende regionale Tageszeitung, die unter diesem Titel von 1861 bis 1934 erschien. Ein Vorläufer der Neckar-Zeitung war erstmals 1744 erschienen, und ein Nachfolgetitel erschien noch bis 31. Juli 1937.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Vorläufer des Tagblatts 1744-1848
Seit der Erfindung des Buchdrucks bis weit ins 19. Jahrhundert durfte in Heilbronn nur gedruckt werden, was vom Rat der Stadt genehmigt war. Als so konzessionierte Zeitung erschien erstmals am Mittwoch, den 1. Januar 1744 das Wochentlich-Heilbronnische Nachricht- und Kundschaffts-Blatt im Verlag des aus Arnstadt stammenden Verlegers Johann Christian Leucht, der seit 1710 in Heilbronn eine Druckerei betrieb und ab 1732 Mitglied des Großen Rats war. Die Zeitung hieß von 1780 bis 1801 Heilbronner Wochenblatt, 1801 bis 1848 Heilbronnsches Intelligenzblatt und ab 1848 Heilbronner Tagblatt'.
[Bearbeiten] Heilbronner Tagblatt 1848-1861
Bis 1848 trugen diese Zeitungen alle einen Hinweis auf die hochobrigkeitliche Genehmigung (u.ä.) im Untertitel. Erstmals beim Tagblatt entfiel dieser Hinweis. Freilich war die Zeitung nach wie vor das konservative Presseorgan der Stadt, dem das 1841 gegründete Neckar-Dampfschiff und seine Nachfolgeblätter als Oppositionsblatt gegenüberstand.
[Bearbeiten] Neckar-Zeitung 1861-1934
Aus dem Tagblatt wurde 1861 unter dem Verleger Victor Kraemer die Neckar-Zeitung (Untertitel Heilbronner Tagblatt), die überregionale Bekanntheit erlangte und von dessen Sohn Viktor Kraemer bis 1934 fortgeführt wurde. Deren Chefredakteure waren u. a. von 1902 bis 1912 Ernst Jaeckh, von 1912 bis 1917 Theodor Heuss, 1918 bis 1919 Erich Schairer und 1926 bis 1934 Heinz Goldammer. Besonders Jaeckh hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Zeitung, unter seiner Leitung stieg die Auflage von 12.000 Exemplaren auf 20.000. Die Neckar-Zeitung nahm für sich in Anspruch, ältestes Tagblatt Württembergs und größte Zeitung des Unterlandes zu sein. Als Beilagen erschienen dreimal die Woche das Heilbronner Unterhaltungs-Blatt und einmal die Wochenschrift Der Praktische Landwirt.
[Bearbeiten] 1934 bis 1937
1934 wurde Kraemer durch Repressalien von den Heilbronner Nationalsozialisten unter Richard Drauz aus dem Geschäft gedrängt, sein Verlag von der NSDAP übernommen. Die Neckar-Zeitung erschien unter NS-Regie im Verlag des (1932 neu gegründeten) nationalsozialistischen Heilbronner Tagblatts zunächst weiter, ab 1. Januar 1935 unter dem Titel Heilbronner Morgenpost, wurde zum 31. Juli 1937 dann aber eingestellt.