Neue Mitte Oberhausen
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Als die Neue Mitte Oberhausen wird ein ehemaliges Industriegelände bezeichnet, welches heute als Freizeit- und Einkaufszentrum sowie als Standort für weitere gewerbliche, sportliche und kulturelle Angebote genutzt wird. Sie gilt mit dem Herzstück CentrO als eines der erfolgreichsten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die publikumswirksamen Attraktionen der Neuen Mitte Oberhausen rangieren ganz oben auf der Liste der touristischen Ziele im Ruhrgebiet.
Stimmen im Ruhrgebiet, die die Neue Mitte als schädlich für den Einzelhandel und die Zentren der Nachbarstädte ansehen, haben dazu geführt, dass im Jahre 2005 das Oberverwaltungsgericht in Münster im Rahmen von Normenkontrollklagen einiger Nachbarstädte und der Bezirksregierung Düsseldorf zu überprüfen hatte, ob die Planung rücksichtslos ist. Das Gericht hat dies entschieden verneint und die Klagen zurückgewiesen.
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[Bearbeiten] Teilbereiche
Die Neue Mitte gliedert sich in mehrere Teilbereiche:
- das Einkaufszentrum CentrO
- die Promenade mit vielfältiger Gastronomie
- ein Freizeitpark CentrO.PARK
- die König-Pilsener-Arena
- ein Multiplex-Kino
- die Musicalbühne Metronom Theater (vormals: TheatrO CentrO)
- das Erlebnis-Aquarium Sea Life
- der als Ausstellungsgebäude genutzte Gasometer Oberhausen
- Büro-/Gewerbeflächen (Business Park, Flächen an der CentrO-Allee und an der Essener Straße)
- ein Yachthafen, die Heinz-Schleußer-Marina am Rhein-Herne-Kanal
- das Rheinische Industriemuseum (Museumsdepot)
- ein Technologiezentrum (TZU, Bereich des ehem. "GHH-Werksgasthauses")
- weitere zentrale Nutzungen und Angebote (z.B. Radio NRW, Fortbildungs- und Qualifizierungseinrichtungen, medizinische Einrichtungen)
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Direkter Autobahnanschluss an die A 42. Außerdem sind im Umkreis von 2,5 Kilometern zwölf weitere Autobahnanschlüsse vorhanden. Für PKW stehen 10.500 Parkplätze zur Verfügung.
Für die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde das Liniennetz des Öffentlichen Personennahverkehrs im Oberhausener Stadtgebiet neu gestaltet: Durch Verlängerung einer Mülheimer Straßenbahnstrecke wurde die Straßenbahn in Oberhausen 28 Jahre nach der Stilllegung wieder eingeführt. Eine durch das CentrO-Gelände führende ehemalige Güterbahn wurde zur vom Straßenverkehr unabhängigen Nahverkehrstrasse umgebaut. Auf dieser Trasse zwischen Alt-Oberhausen (Hbf) und Sterkrade sind Straßenbahn- und Buslinien so gebündelt, dass sich sehr häufige Verbindungen ergeben (zur Geschäftszeit etwa alle 90 Sekunden). Die Haltestelle zwischen Arena und Einkaufszentrum gilt auch als architektonisch sehenswert.
[Bearbeiten] Entwicklung
Im Rahmen des Strukturwandels des Ruhrgebiets wurde in Oberhausen ein 143 ha großes Industriegelände nördlich der Essener Straße, das ehemals dem Thyssen-Konzern gehört hatte, zur Brachfläche. Die Stadt Oberhausen suchte nun nach Investoren, um die Flächen einer neuen Nutzung zuzuführen. Bereits Ende der 1980er Jahre gab es erste Pläne zur Bebauung des Gebietes mit einem riesigen Einkaufszentrum. Aber Bedenken der Nachbarstädte und innerhalb der Landesregierung haben zunächst dazu geführt, dass diese Pläne ad acta gelegt wurden. Erst 1991, als die politischen Verhältnisse in Düsseldorf günstig waren und eine englische Investorengruppe den Plan zur Errichtung eines kleineren Einkaufszentrums, eingebunden in ein städtebauliches Konzept mit Anlagen der Freizeit, der Kultur und des Gewerbes, vorstellte, konnte ein Weg zur planerischen Umsetzung erfolgreich beschritten werden. Die englische Investorengruppe erwarb sodann einen Teil des Geländes, um hier mit dem CentrO die Keimzelle für die Neue Mitte Oberhausens zu gestalten. Das Einkaufs- und Freizeitzentrum CentrO hat sich nach der Eröffnung 1996 rasch zu einem Publikumsmagneten mit vielen Millionen jährlicher Besucher entwickelt. Als "urban entertainment center" spricht es vor allem Familien und jüngere Besucher aus ganz Nordrhein-Westfalen, aus anderen Bundesländern und sogar aus dem benachbarten Ausland an.
- 1992 Beginn der Abbrucharbeiten alter Werksanlagen
- 1993 Verabschiedung des Bebauungsplans
- 1994 Grundsteinlegung
- 1996 (21. Juni) Eröffnung von ÖPNV-Trasse und Straßenbahn
- 1996 (11. September) Eröffnung
- 1999 (24. September) Eröffnung des Musicaltheaters TheatrO CentrO mit "Tabaluga & Lilli"
- 2001 Neueröffnung Freizeitpark "CentrO.PARK"
- 2004 Eröffnung des Aquariums "Sea Life"
- 2004 Eröffnung der Heinz-Schleußer-Marina direkt am Rhein-Herne-Kanal
- 2004 Eröffnung eines 3.800m² großen SATURN Marktes
- 2004 (20. September) Ratsbeschluss zur Bebauungsplanänderung (Schaffung von Baurechten zur Erweiterung des Einkaufszentrums)
- 2004 Normenkontrollklagen von Nachbarstädten und der Bezirksregierung Düsseldorf gegen die Bebauungsplanänderung
- 2005 (6. Juni) Zurückweisung der Klagen durch das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen.
[Bearbeiten] Zukunft
Für den Bereich eines ehemaligen Elektrostahlwerks südöstlich der Osterfelder Straße gab es zunächst die Zielsetzung, zur Erweiterung der Neuen Mitte Oberhausen unter dem Projektnamen Zukunftspark O.VISION einen neuartigen Gewerbepark mit einer breiten Mischung von Anlagen der Gesundheitswirtschaft zu errichten. Nachdem aber die Landesregierung im Januar 2006 überraschend mitteilte, dass sie das auf öffentliche Fördergelder angewiesene Projekt nicht unterstützten wolle, müssen die Planungsbeteiligten nunmehr eine anderes Nutzungskonzept zur Entwicklung der Neuen Mitte Oberhausen in diesem Bereich finden.
Für den Bereich zwischen Rhein-Herne-Kanal, Marina, Güterbahnlinie und Osterfelder Straße hatte es noch in den 90er Jahren im Rahmen der Planungen für die Neue Mitte Oberhausen das Konzept einer Fertighausausstellung mit angeschlossenem Bauherrenzentrum gegeben. Da der damalige Grundstückseigentümer und Vorhabenträger aber nicht in der Lage war, dieses Projekt zu verwirklichen, mussten die Planer auch hier ein neues Nutzungskonzept entwickeln. Im Sommer 2006 hat sich die Stadt Oberhausen entschieden, die Fläche für die Entwicklung eines Allwetter- und Familienbades sowie für weitere Freizeit- und Gewerbeanlagen zu nutzen. Die Planung des Allwetter- und Familienbades ist eingebunden in ein städtisches Bäderkonzept, das eine Neuordnung der städtischen Bäderlandschaft vorsieht. Koordinaten: 51° 29' 30" n. Br., 6° 52' 36" ö. L.