Niederschlag
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Niederschlag bezeichnet in der Meteorologie Wasser, das in flüssiger oder fester Form (Hagel, Schnee, Graupel) aus Wolken auf die Erde fällt.
Diese entstehen durch Kondensation der Feuchtigkeit in der Luft. Um wieder als Niederschlag auf die Erdoberfläche fallen zu können, muss die Größe der kondensierten Teilchen einen bestimmten Wert überschreiten. Durch den Niederschlag wird der Wasserkreislauf geschlossen.
Die Häufigkeit und die durchschnittliche Menge des Niederschlages sind charakteristisch für die entsprechenden geographischen Gebiete. Der Niederschlag ist dabei ein Faktor, der das lokale Klima bestimmt. Besonders für die Landwirtschaft ist dies relevant, da erst ab einer bestimmten Niederschlagsmenge erfolgreicher Regenfeldbau möglich ist und verschiedene Niederschlagsmengen bestimmten Ökozonen zugeordnet werden können.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Niederschlagsmessung
Die meisten Niederschlagsmesser sammeln den Niederschlag als punktuelle Niederschlagsmessung in einem Messgefäß. Ein Millimeter (Messeinheit) entspricht der Wasserhöhe von 1 mm, die sich ergäbe, wenn kein Wasser abflösse. Alternativ wird oft auch die Wassermenge in l/m² (ebene Fläche) angegeben. 1 mm entspricht dabei genau 1 Liter/Quadratmeter.
Über Niederschlagsradare können die gefallenen Mengen inzwischen auch flächendeckend geschätzt werden. Vor allem im Bereich des Hochwassermanagements ist dies von Bedeutung (punktuelle Messwerte verifizieren bzw. kalibrieren). Neben der reinen Niederschlagsmenge sind dabei vor allem die Niederschlagsintensität und die Niederschlagsdauer wichtig.
Langfristige (klimatologische) Niederschlagsmessungen lassen statistische Berechnungen zu, um die mittlere Häufigkeit von unterschiedlichen Niederschlagsereignissen (v. a. Starkregenereignisse) anzugeben, welche Intensität und Dauer zueinander in Bezug setzt.
[Bearbeiten] Künstlicher Niederschlag
Niederschlag kann in bestimmten meteorologischen Konstellationen künstlich erzeugt werden, indem eine große Menge an künstlichen Eiskeimen (z. B. Silberjodid) in unterkühlte Wolken ausgebracht wird. Siehe dazu Hagelflieger.
[Bearbeiten] Gesetzmäßigkeiten der räumlichen Verbreitung der Niederschläge
- In den Gebirgen hängen die Niederschlagsmengen von der Streichrichtung zum herrschenden Luftstrom ab. (s. Luv und Lee)
- Festlandgebiete erhalten geringere Niederschläge als Meeresgebiete auf gleicher geographischer Breite. (s. Seeklima, Kontinentalklima)
- Hohe Niederschlagssummen in Äquatornähe und gemäßigten Breiten wechseln mit niedrigen Niederschlagssummen in den außeräquatorialen Tropen und Polargebieten ab. (s. Tropen, Subtropen, Gemäßigte Zone, Polarklima)
- In den Tropen sind die Ostteile der tropischen Meere ganzjährig feucht. Dagegen sind die Westteile nur im Sommer und im Herbst feucht.
[Bearbeiten] Niederschlagsformen
Regen | Tropfen mit einem Durchmesser von >0.5 mm |
Nieselregen | Tropfen mit einem Durchmesser <0.5mm, ab etwa 0.1 mm langsam fallend |
Schnee | ab etwa -12°C kondensiert der Wasserdampf direkt zu kleinen Eiskristallen (sog. Sublimation), die sich dann zu Schneeflocken zusammenballen |
Graupel | Unregelmäßig geformte, lufthaltige und gefrorene Körnchen von 2 -5 mm Größe, die durch kräftige Aufwinde etwa an Kaltfronten entstehen könnten |
Hagel | gefrorene Regentropfen, > 5mm Durchmesser, die aus einem Eiskristallkern und mehreren gefrorenen Schalen bestehen und die bei Gewitterwolken mit starken Aufwinden durch mehrmaliges Anlagern eines Wasserfilmes und wiederholtes Gefrieren entstehen können |
Tau | Wasserdampf, der nachts an Pflanzen oder Gegenständen zu feinen Wassertröpfchen kondensiert |
Reif | Wasserdampf, der an Pflanzen oder Gegenständen resublimiert |
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Niederschlag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |