Notwendige Arbeit
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Der Begriff Notwendige Arbeit bezeichnet in der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx den Teil des Arbeitstages, den der Lohnarbeiter im Produktionsprozess benötigt, um ein Äquivalent für seinen Lohn zu erarbeiten. Daher wird die „notwendige Arbeit“ auch als „bezahlte Arbeit“ bezeichnet. Da der Kapitalist den Lohnarbeiter aber darüber hinaus weiter arbeiten lässt, weil er ihn ja für einen vollen Tag gekauft hat, produziert dieser in der übrigen Arbeitszeit durch seine unbezahlte Mehrarbeit den Mehrwert. Der Arbeiter hat dabei keine Wahl, denn da er keine Produktionsmittel besitzt, bleibt ihm nur der Verkauf seiner Arbeitskraft als Mittel zum Lebensunterhalt. Dies ist die individuelle Seite der „notwendigen Arbeit“.
Sachlich bezeichnet die (gesellschaftlich durchschnittlich) notwendige (abstrakt menschliche) Arbeit diejenige Arbeit, die notwendig ist, um eine bestimmte Ware mit einem durchschnittlichen Geschick und durchschnittlichem Kraftaufwand herzustellen. Sie ist eine abstrakte Durchschnittsgröße und bildet das Wertmaß jeder produzierten Ware, das sich im Tauschwert und Preis ausdrückt.
In seinem Entwurf einer sozialistischen Gesellschaft zeigt Marx aber auch eine gesellschaftliche Seite der notwendigen Arbeit im Sozialismus auf. Dazu gehört unter anderem das Anlegen eines Vorrats von landwirtschaftlichen Produkten für den Fall von Missernten usw.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Arbeitswertlehre
- Mehrarbeit (Marxismus)
- Mehrwertrate
- Ausbeutung