Otto Lohmüller
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Otto Lohmüller (* 4. Februar 1943 in Gengenbach) ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Autor von Pfadfinder-Abenteuerbüchern, dessen Werk zahlreiche Aktdarstellungen von Knaben umfasst. Er benutzt das Künstlersignet Otolo.
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[Bearbeiten] Biographie
Otto Lohmüller wuchs in Gengenbach auf, wo er auch heute noch lebt. 1952 trat er den Pfadfindern bei. Schon als 10-jähriger Junge begeisterte er sich für die Plastiken und Fresken des Michelangelo Buonarroti und die Mythologie und Kunst der alten Griechen. Dazu kam seine Bewunderung für den Pfadfinderillustrator Pierre Joubert. 1960, im Alter von 17 Jahren, fuhr er mit dem Fahrrad nach Paris und betrieb dort als Autodidakt erste ernsthafte Kunststudien.
1961 begann er in Offenburg eine Lehre als Tiefdruckretuscheur. Künstlerisch entdeckte er für sich in dieser Zeit Caravaggio, der ihn in seiner künstlerischen Laufbahn stark beeinflussen sollte.
1965 lernte er Ute Wissing kennen, die 1969 seine Frau wurde. 1971 siedelte das Paar um nach München, wo Otolo intensiv sein künstlerisches Studium fortsetzen konnte. Nach 1972 lebten beide zwei Jahre in Offenburg. In diese Zeit fällt der eigentliche Beginn seiner Malerei. Ab 1974 wieder wohnhaft in Gengenbach. 1975 wurde sein Sohn David geboren. In diesem Jahr entstanden seine ersten Plastiken. 1976 stellte er erstmalig in Gengenbach über 80 Exponate öffentlich zur Schau. 1977 wurde sein Sohn Adrian geboren. 1978 war er Herausgeber der kleinen Kunstbroschüre Otto Lohmüller - Bildnisse und Akte von 1972-1977.
1979 war die zweite große Ausstellung im Museum Haus Löwenberg von Gengenbach. 1980 wurde erstmals eine seiner Arbeiten in Bronze gegossen und er gestaltete zum ersten Mal einen Buchtitel für einen befreundeten Autor.
Seit 1982 illustrierte er zahlreiche Liederbücher, Gedichtbände und Bücher aus dem Bereich der Bündischen Jugend und der Pfadfinder. 1984 trat er dem Deutschen Verband für Freikörperkultur bei. Natürliche Nacktheit gilt ihm als unverzichtbarer Bestandteil seiner Lebenseinstellung. 1985 gründete er den Eigenverlag ZEUS-press e.K. und veröffentlichte seinen ersten Kunstband mit dem Titel ICH SAG JA, der vorwiegend Porträt- und Aktzeichnungen von Knaben enthält.
Auf Drängen der Pfadfinder Gengenbach und seiner Söhne ließ er sich als Pfadfinderführer reaktivieren und übernahm die Altersstufe der Jungpfadfinder, die für sich den Namen Tempelritter wählten. Seit dieser Zeit illustrierte er ihre jährlichen Fahrtenberichte. Ab 1989 schrieb er zusätzlich die Texte. 1986 brachte er sein zweites Buch Species Knabe heraus, das Skizzen mit dem Rapidograph enthält. 1987 folgte der große Kunstband KALÓS, der ebenfalls Knabenbildnisse enthält.
1989 trat er in das 1988 gegründete Comité pour la Promotion du Scoutisme en Europe (COPSE) ein, eine europäische Vereinigung zur Bewahrung des pfadfinderischen Geistes, mit Sitz in Straßburg. Lohmüller ist bis dato Vizepräsident der COPSE.
1990 brachte er einen Kunstband mit dem Titel Gesichter heraus, das Gesichter von Menschen zum Thema hat, sowohl aus der Region Schwarzwald wie auch aus anderen Ländern und Kontinenten. 1997 entstand im Gengenbacher Pflegeheim am Nollen ein großes Wandgemälde, der Gengenbacher Lebenspfad. Daneben werden dort 20 Gemälde und Aquarelle von Otolo gezeigt.
[Bearbeiten] Die Themenkreise
Otto Lohmüller legt in der Malerei seinen Schwerpunkt auf drei Themenkreise; dazu kommen noch die Plastiken und die Skizzenbücher mit Bleistiftzeichnungen, die teilweise als Vorstufen für die Gemälde dienen.
Die drei Themenkreise sind
- die Knabenbildnisse, bestehend aus Porträts, Akten und Themenbildern.
- die kritischen Bilder, bestehend aus aktuellen Themen und Ärgernissen sowie menschlichen Schwächen.
- die Gesichtslandschaften, bestehend aus Bildern von Menschen und ihren Bräuchen, vom Schwarzwald bis nach Übersee.
[Bearbeiten] Kritik
Otto Lohmüller wurde am 8. März 2005 in der ZDF-Sendung Frontal21 mit Kinderpornografie-Netzwerken in Verbindung gebracht. Dies beruhte auf einem Gästebucheintrag auf seiner Website, der einen Link zu kinderpornografischem Material enthielt, und auf Recherchen über den Betreuer von Lohmüllers Website. Nach der Frontal21-Reportage leitete die Staatsanwaltschaft Offenburg ein Ermittlungsverfahren gegen Lohmüller ein.[1]
Kritiker Lohmüllers heben seine kontroversen Ansichten zur Strafbarkeit von Pädophilie hervor, die er etwa 1997 in einem Brief an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Claudia Nolte darlegte:
- Ein 12-, 13-, oder gar 14-jähriger Mensch läßt sich nicht „zwingen“, „freiwillig“ was zu tun. Wenn er mit einem Erwachsenen wichst, so hat er Lust darauf. Ein Erwachsener tut ihm dabei KEINE Gewalt an. Aber unser Gesetz behauptet wider besseren Wissens, es läge Gewalt vor, wenn sich ein Kind freiwillig befühlen läßt, sogar dann, wenn es den Erwachsenen selbst zu dieser Berührung verführt hat!! Idiotisch solch ein Gesetz!!!![2]
In einer E-Mail, die Lohmüller am 7. Mai 2000 bezüglich der „Deutung des Begriffes Pädophilie“ verfasste und auf seiner Homepage (die ebenfalls ein umfassendes Angebot an Knabenakten umfasste) veröffentlichte, äußerte er sich wie folgt:
- Wenn ein Knabe von einem Päderasten mit seiner Zustimmung geliebt wird, so liegt absolut keine Gewalt vor, auch wenn es der Gesetzgeber so behauptet und bestimmt. (Die Referenz wurde vom Betreiber von otolo.de aus dem Internet Archiv gelöscht).
Zur Verteidigung Lohmüllers wird eingewandt, dass es sich bei seinen Knabenakten in keinem Fall um Pornografie handle, Kritiker verweisen darauf, dass der Maler sich bewusst nicht von der Pädophilen-Szene distanziert, sondern im Gegenteil dieser Szene durch Veröffentlichung seiner Ansichten in offenen Briefen und E-Mails Unterstützung zukommen lässt, indem er entgegen der Gesetzeslage Straffreiheit für Pädophile auf Basis des „freien Willens“ von Minderjährigen fordert.
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Weitere Werke (Auswahl, extern)
- 1982 Nein!! - Zerstörtes Gengenbach (Wkvz 231)
- 1987 Rufmord (Wkvz 294)
- 1999 Unmündig (Wkvz 366)
- 2004 Opfer der Inquisition um 2000 (Wkvz 423)
[Bearbeiten] Internationale Ausstellungen (Einzelausstellungen und Beteiligungen)
- 1984 Washington, USA
- 1985 Paris, Frankreich
- 1986 Leek, England
- 1991 Straßburg, Frankreich
- 1992 Santo Domingo, Dominikanische Republik
- 1993 Mexico City, Mexiko
- 1994 Marlenheim, Frankreich
- 1994 Zagreb, Kroatien
- 1995 Barberaz, Frankreich
- 1996 Paris, Frankreich
- 1996 Coimbra, Portugal
- 1996 Saint-Malo, Frankreich
- 2001 Simferopol, Ukraine
- 2004 Obernai, Frankreich
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.baden-online.de/art_0_62_3769_ortenau
- ↑ Ursprünglich auf der Website von Otto Lohmüller veröffentlicht, diese ist seit März 2005 geschlossen. Eine Kopie des Briefs befand sich bis 15.07.2006 im Internet Archive unter http://web.archive.org/web/20040223063143/www.otolo.de/cv_fkkindex.html bis die gesamte otolo.de-Historie des Internet Archives auf Betreiben des Eigentümers von otolo.de entfernt wurde.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.otolo.eu/ Offizielle Homepage
- Offizielle Homepage in originaler Version beim Internet Archive, wurde mittlerweile auf Betreiben von otolo.de entfernt
- Literatur von und über Otto Lohmüller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Missbrauch als Kunst getarnt ZDF-Sendung Frontal21 vom 8. März 2005 (Google Cache)
Personendaten | |
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NAME | Lohmüller, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Otolo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Bildhauer und Autor von Pfadfinder-Abenteuerbüchern |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1943 |
GEBURTSORT | Gengenbach |