Padberg
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Padberg ist ein Ortsteil der Stadt Marsberg im Hochsauerlandkreis und der Name des erloschenen Adelsgeschlechtes von Padberg (auch von Padtberg).
[Bearbeiten] Geschichte
Erstmals wurde Padberg urkundlich am 01. Juni 1030 erwähnt, als der Landbesitz im Ittergau des Graf Bernhard, Badperch genannt, dem Kloster des Paderborner Bischof Meinwerk wieder übertragen wurde.
1057 begann der Bau der alten Kirche St. Peter.
1101 hatte Graf Erpo von Padberg seine Eigenkirche zu Werdohl (Vorgängerbau der Kilianskirche) sowie Grundbesitz dem Kloster Boke/Flechtdorf (Ortsteil von Diemelsee) geschenkt.
Die Burg zu Padberg auf der steilen Bergkuppe Altenhagen zwischen den Tälern von Hoppecke und Diemel war die Stammburg des adeligen Geschlechts von Padberg. Urkundlich wurde die Burg erstmal genannt als Beatrix (aus dem Geschlecht der Esikonen) nach dem Tod ihres Mannes Graf Erpo von Padberg die Burg und Herrschaft an den Kölner Erzbischof Friedrich I. verkaufte.
Am 12. März 1263 gaben die Burgherren Johann und Gottschalk von Padberg ihren Bürgern die Stadtrechte.
Im Zeitraum 1250 bis 1397 gilt die Burg als uneinnehmbar und ist eine der vier Säulen des Erzstifts Köln. 1397 werden die Herren von Padberg vom Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden unterworfen und neubelehnt. Insbesondere wird das Padberger Freigericht endgültig aufgehoben.
1391 gründen Friedrich vom Alten Haus Padberg, Kurt Spiegel zum Desenberg und Rabe von Canstein den Bengler (Ritterbund). Die Gründung der „Bengeler“ wurde offenbar vor allem von Kurt Spiegel zum Desenberg betrieben, der als mainzischer Landvogt damit Unterstützung in der mainzisch-hessischen Auseinandersetzung organisierte. Allerdings war der Mainzer Erzbischof eher auf Ausgleich mit dem hessischen Landgrafen bedacht und an der eigentlichen „Bengelerfehde“ nahm Kurt Spiegel zum Desenberg nicht teil. Die „Bengeler“ wurden im Juli 1392 von den Truppen des Paderborner Bischofs besiegt.
In der Landesgeschichtlichen Forschung werden die Herren von Padberg gerne als Prototypen des sogenannten „Raubritters“ dargestellt. Allerdings ist dieser Begriff insofern fragwürdig, weil man bei konsequenter Betrachtung dann auch von „Raubfürsten“ und „Raubbürgern“ Kurt Andermann) sprechen müsste. „Das, was die Forschung lange den Rittern vorwarf, die 'name', haben alle Mächtigen geübt“ (E. Schubert, Die Landfrieden als interterritoriale Gestaltung, in: Anspruch und Wirklichkeit, A. Buschmann, E. Wadle (Hg.), Paderborn, München, Wien, Zürich 2002, S. 123-152, hier S. 140.)
Nach 1350 kamen die Herren von Padberg in den Besitz der Burg Oberense. Als sie diese 1410 dem Kölner Erzbischof Friedrich als Lehen übertrugen, führte das zum Krieg mit dem Grafen Heinrich von Waldeck (Korbacher Fehde 1413/14), weil dieser keinen Sitz der Kölner in seinem Gebiet duldete. Die Korbacher Fehde endete für die Herren von Padberg mit der Unterwerfung durch den waldeckischen Grafen, der in der Folgezeit ebenso wie der Kölner Erzbischof in den Besitz Padbergs gelangte.
1427 konnten sich die Herren von Padberg noch einmal kurzzeitig von der kölnischen Herrschaft befreien, bevor sie 1473 erneut unterworfen und die kölnische Lehnshoheit und die Zugehörigkeit zum kölnischen Herzogtum Westfalen anerkennen mussten.
Im März 1516 war Götz von Berlichingen für drei Tage auf der Burg zu Gast bei Johann und Friedrich von Padberg. Kurz danach überfiel Götz den Grafen Phillip II. von Waldeck bei Dahlheim, nahm ihn gefangen, und ließ ihn erst nach langer Zeit und gegen hohes Lösegeld von 8.900 Dukaten wieder frei. Von diesem Lösegeld soll Götz sich die als Götzenburg in Jagsthausen bekannte Burg Möckmühl, die heute noch im Besitz der Familie Berlichingen ist, gekauft haben.
Anfang der fünfziger Jahre waren die beiden Burgen, Alten Haus und Neuen Haus, so verfallen, dass Johann von Padberg sie verlässt und nach Beringhausen zieht. Er lässt ein neues Haus Padberg errichten, welches nach seinem Tode zu gleichen Teilen an seine Söhne fallen soll.
1557 stirbt mit Johann der letzte Herr von Padberg, der im Besitz der beiden Burgen war. Seine Söhne teilen sich die Herrschaft: Philipp erhält das Oberhaus (Sparrenburg), Friedrich das Unterhaus.
1801 wird das Untere Haus Padberg durch die Witwe des Josef von Padberg vom Oberen Haus gekauft. Seit dieser Zeit sind die beiden Häuser vereinigt. Ein Jahr später heiratet die Erbin Dorothea Maria Franziska von Padberg den Maximilian Franz Graf Droste zu Vischering. Damit fällt das Haus Padberg an die Familie Droste zu Vischering.
1912 wurde die neue Kirche St. Maria Magdalena in Padberg im Barockstil erbaut.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 24' N, 8° 46' O
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