Paris im 20. Jahrhundert
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Paris im 20. Jahrhundert (Paris au XXème siècle) ist ein Roman von Jules Verne, der 1863 geschrieben, aber erst 1994, also 131 Jahre später, veröffentlicht wurde. Die Erzählung handelt von einem jungen Mann, Michel, der in einer Welt aus gläsernen Wolkenkratzern, Hochgeschwindigkeitszügen, gasbetriebenen Automobil, Taschenrechnern und einem weltweiten Kommunikationsnetz lebt. Im Gegensatz zum Siegeszug von Naturwissenschaft und Technik werden Literatur, Musik und Bildende Kunst allerdings verachtet. Michel, Träger eines Preises für lateinische Literatur, wird in dieser Welt nicht glücklich und nimmt ein tragisches Ende.
Der Roman, oft als Vernes „verlorenes“ Werk bezeichnet, spielt im August 1960 und zeichnet ein trostloses, dystopisches Bild der Zukunft. Vernes Verleger Pierre-Jules Hetzel vermutete, der Pessimismus des Romans würde seine damals blühende Karriere zerstören, und schlug vor, mit der Veröffentlichung 20 Jahre abzuwarten.
[Bearbeiten] Literatur
- Volker Dehs und Ralf Junkerjürgen: Jules Verne. Stimmen und Deutungen zu seinem Werk. Phantastische Bibliothek Wetzlar, Wetzlar 2005
- Till R. Kuhnle: "Um die Apokalypse betrogen: das 20. Jahrhundert als Anti-Utopie". In: ders.: Das Fortschrittstrauma. Vier Studien zur Pathogenese literarischer Diskurse, Stauffenburg-Verlag, Tübingen 2005, S. 108-113. ISBN 3-86057-162-1