Paul Hartmann Gruppe
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Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
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Gegründet | 1843; im Ursprung 1818 |
Unternehmenssitz | Heidenheim an der Brenz |
Unternehmensleitung | Vorstandsvorsitzender: Dr. Rinaldo Riguzzi Product Supply Management: Operations: Solution Management: Finanzen und Personalwesen: |
Mitarbeiter | 9.114 (2005) |
Umsatz | ca. 1,21 Mill. Euro (2005) |
Branche | Produkt- und Serviceanbieter Medizin und Pflege |
Produkte | Medikal- und Hygieneprodukten, OP-Bedarf und Babyhygiene |
Webadresse | Paul Hartmann AG |
Die Paul Hartmann AG ist eine international tätige Unternehmensgruppe mit Sitz in Heidenheim an der Brenz und bedeutendster Hersteller von Verbandstoffen, Medikal- und Hygieneprodukten in Europa.[1] Das Stammhaus der Paul Hartmann Unternehmensgruppe gehört zu den ältesten deutschen Industriebetrieben und ist die älteste deutsche Verbandstofffabrik.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entstehung
Basis des Unternehmens war die 1818 von Kommerzienrat Ludwig von Hartmann gegründete mechanische Heidenheimer Spinnerei, die im damaligen Königreich Württemberg eine der größten Spinnereien war. 1843 vermachte Hartmann das verschuldete Unternehmen seinen drei Söhnen. Unter dem Namen "Ludwig Hartmanns Söhne" übernahm Carl Hartmann die Führung der 1811 durch den Vater erworbenen Weißbleiche, Eduard Hartmann die Spinnerei in Herbrechtingen und Paul Hartmann die Baumwollspinnerei in Heidenheim und erreichten gemeinsam die wirtschaftliche Sanierung des Betriebs. Die gemeinschaftliche Führung des Unternehmens scheiterte später, als Paul Hartmann (* 1812; † 1884), einer der Enkelsöhne Ludwig von Hartmanns, 1867 in Heidenheim die Scheckenbleiche erwarb und die Paul Hartmann - Bleiche, Färbereigeschäft und Appreturanstalt gründete. Aufgrund des entstehenden Konkurrenzdrucks nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges begann Hartmann, unterstützt durch seinen Sohn Ing. Albert Hartmann, 1873 mit der Produktion von Verbandwatte nach einem von Victor von Bruns entwickelten Verfahren zur Entfettung von Baumwolle und 1874 mit der Herstellung keimabtötender Wundverbände durch Imprägnieren mit Antiseptika, der so genannten "Lister'scher Carbol-Gaze" nach einem Verfahren von Sir Joseph Lister in industriellem Maßstab. 1883 erhält die Firma den ersten Großauftrag über 400 Pfund Verbandwatte aus dem Jakobsspital in Leipzig, die Paul Hartmann sen. abends noch persönlich verpackt und mit von Frauen per Hand geschnittenen Etiketten versieht, einem roten Kreuz, umgeben von vier Äskulapstäben. Das Logo wurde 1906 erstmals wegen der Verwechslungsgefahr mit dem Roten Kreuz zu einem weißen Kreuz auf rotem Grund abgeändert. Um die Jahrhundertwende begann das mittlerweile durch Vermarktung wegweisender neuer Verbandstoffe bekannte Unternehmen mit der Produktion von sterilen Verbandstoffen. 1920 wurde erneut das Firmenlogo wegen der Verwechslungsgefahr mit dem Schweizer Hoheitszeichen abgewandelt. Im Laufe einer langjährigen Firmengeschichte erweiterte das eng mit Medizinern zusammenarbeitende Unternehmen seine Produktpalette um eine Vielzahl von Produkten im medizinischen Kosmetik-, Heil- und Diagnostikbereich sowie an Pflegeprodukten.
[Bearbeiten] Heute
Die Hartmann Unternehmensgruppe hält 20.682 eigene Aktien und ist heute weltweit in 37 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften tätig. 2005 erwirtschafteten rund 9.000 Mitarbeiter einen Umsatzerlös von ca. 1,21 Milliarden Euro, wobei 63 % der Umsätze außerhalb Deutschlands erwirtschaftet werden. 10% der Umsatzerlöse entfallen auf den außereuropäischen Markt.
Seit 2000 unterhält die Paul Hartmann AG eine logistische Allianz mit der Fa. B. Braun Melsungen AG [2] und hält seit 2001 als Hauptgesellschafter 80% der Unternehmensanteile der Fa. Kneipp-Werke GmbH & Co KG. [3]
[Bearbeiten] Weblinks
- Sammleraktien der Paul Hartmann AG (Auswahl)
- Dr. Rinaldo Riguzzi - Rede zum Konzernergebnis in der HV v. 19. Mai 2006
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Stadt Heidenheim: Die größten Unternehmen in Heidenheim (Stand: März 2007)
- ↑ B. Braun Melsungen AG B. Braun - Geschichte ab 1998 (Stand: März 2007)
- ↑ Kneipp-Werke Die Geschichte der Kneipp-Werke (Meilensteine) (Stand: März 2007)