Paul Raabe
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Paul Raabe (* 21. Februar 1927 in Oldenburg) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Bibliotheksfachmann, laut FAZ „Deutschlands bekanntester Bibliothekar“.
Er war in den Jahren 1958 bis 1968 Leiter der Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach, bevor er im Jahre 1968 die Leitung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel übernahm. Hier begann er, die Bibliothek, die im 17. Jh. als die größte in Europa galt, zu einer modernen, international anerkannten Studien- und Forschungsstätte für das Mittelalter und die frühe Neuzeit auszubauen und zu öffnen. So wurden u. a. ein Stipendien- und Forschungsprogramm eingerichtet, eine Publikationsabteilung und ein Schülerprogramm. Nach und nach wurden weitere Gebäude in die Bibliothek mit einbezogen, so dass ein regelrechtes Bibliotheksquartier entstand.
Als Bibliothekar in Wolfenbüttel stand Raabe in der Nachfolge von Gottfried Wilhelm Leibniz und Gotthold Ephraim Lessing. 1987 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Braunschweig.[1] Im Jahre 1991 bekam Raabe die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wolfenbüttel verliehen. 2006 wurde er mit der Karl-Preusker-Medaille ausgezeichnet.
1992-2000 war Raabe Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale, Mitglied des Stiftungsrates der Klassik Stiftung Weimar und des Kuratoriums Weimar '99.
Am 21. Februar 2002 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Halle (Saale) verliehen.[2]
Raabe veröffentlichte zahlreiche Werke zur Buch-, Bibliotheks- und Quellengeschichte, zur Literatur des Expressionismus, des Barock, der Aufklärung und zur Weimarer Klassik.
Er heiratete die Schwester des Schriftstellers Hans Egon Holthusen. Seine Schwester Elisabeth Raabe ist Literaturwissenschaftlerin und Verlegerin.
[Bearbeiten] Werke
- Mein expressionistisches Jahrzehnt. Zürich : Arche, 2004
- Zu Gast bei Max Brod. Hameln : Niemeyer, 2004
- Lessings Bucherwerbungen. Göttingen : Wallstein-Verl., 2004
- Spaziergänge durch Goethes Weimar. Zürich : Arche, 2005 (10., aktualisierte Neuaufl.)
- Das historische Waisenhaus. Halle (Saale) : Franckesche Stiftungen, 2005 (2., veränd. Aufl.)
- Eva König. Hamburg : Ellert und Richter, 2005
- Frühe Bücherjahre. Zürich : Arche, 2007
- Bibliosibirsk oder mitten in Deutschland. Zürich : Arche, 2007 (2. Aufl.)
- Wie Shakespeare durch Oldenburg reiste. Oldenburg : Heinz Holzberg Verl.,1986
- Spaziergänge durch Lessings Wolfenbüttel. Zürich : Arche,
- Spaziergänge durch Nietzsches Sils-Maria. Zürich : Arche
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Paul Raabe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internetpräsenz der Franckeschen Stiftungen
- Internetpräsenz der Herzog August Bibliothek
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.tu-braunschweig.de/suchoptionen/personen/hc
- ↑ http://www-halle.de/Publications/amtsblatt03_06022002.pdf
Personendaten | |
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NAME | Raabe, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Literaturwissenschaftler und Bibliotheksfachmann, laut FAZ "Deutschlands bekanntester Bibliothekar" |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Oldenburg (Oldb) |