Pegeldifferenz
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Das Wort Pegeldifferenz oder Pegelunterschied wird in der Akustik beim natürlichen Hören als frequenzabhängiges ILD (Interaural Level Difference) und in der Tontechnik als frequenzneutrales Δ L beim Erzeugen der Hörereignisrichtung als Interchannel-Signal zwischen den Stereo-Lautsprechern verwendet, also auf der Lautsprecherbasis. Die Pegeldifferenz wird üblicherweise in Dezibel (dB) angegeben.
Die räumliche Lage einer Schallquelle kann mit Hilfe der Pegeldifferenz festgestellt werden, d. h. durch die Lautstärkedifferenz zwischen rechtem und linken Ohr. Kommt ein Schall von der linken Seite, so erscheint der Schall dem linken Ohr auch lauter. Am rechten Ohr ist der Schall leiser, weil er weiter entfernt von der Schallquelle auf der abgewandten Seite des Kopfes ankommt. Die Pegeldifferenz ist demnach abhängig von den Wegen, die der Schall zurücklegt. Wenn sich die Schallquelle direkt vor oder direkt hinter der hörenden Person (Kopfmitte) befindet, entstehen keine Pegeldifferenzen. In diesem Fall sind die Schallwege gleich lang. Selbst kleine Abweichungen einer Schallquelle von der Kopfmitte können erkannt werden. Bei kleinen Schalländerungen (z. B. Klicklauten) können Pegeldifferenzen unterschieden werden, die entstehen, wenn die Schallquelle in einem Winkel vom etwa 3° von der Kopfmitte abweicht.
Die Hörereignisrichtung der Phantomschallquellen auf der Stereo-Lautsprecherbasis kann mit den Pegeldifferenzen von Panpots und von Mikrofonsystemen mit den Richtcharakteristiken durch Erzeugung von Phantomschallquellen auf der Lautsprecherbasis verändert werden. Eine maximale Pegelzeitdifferenz von Δ Lmax = 18 dB (16 bis 20 dB) bewirkt signalabhängig die volle Seitwärts-Auslenkung aus der Lautsprecherrichtung. Diese je nach Schalleinfallwinkel unterschiedlichen Differenzen des Interchannel-Signals werden von den jeweiligen Stereo-Mikrofonanordnungen erzeugt, die damit auch den wichtigen Aufnahmebereich des Mikrofonsystems liefern.
Panoramaregler (Panpots) in Mischpulten dienen bei der Intensitätsstereofonie zur Richtungsverteilung von einkanaligen Signalen beliebig zwischen links und rechts auf der Stereobasis, wobei nur Pegeldifferenzen erzeugt werden.
Nichts mit der Tonaufnahmetechnik hat der Haas-Effekt zu tun, der bei der PA-Beschallung eine wichtige Rolle spielt, wobei das Prinzip von Timedelay und gegensinniger Pegeldifferenz als Trading angewendet wird.
[Bearbeiten] Siehe auch
| Laufzeitdifferenz | Haas-Effekt |