Pergamon
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Pergamon (Pergamum, Bergama) ist eine antike Stadt nahe der Küste Kleinasiens, die während des Hellenismus unter der Attalidendynastie zum Zentrum eines bedeutenden Königreichs heranwuchs. Der heutige türkische Name der Stadt ist Bergama.
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[Bearbeiten] Geschichte
Pergamon verfügte nach Alexandria über die zweitgrößte Bibliothek der antiken Welt. Nach einer über Plinius von Varro überlieferten Legende wurde das Pergament in Pergamon erfunden, als die Ptolemäer den Export von Papyrus einstellten. Teils aus Konkurrenz, teils aus Not habe man ein neues Schreibmaterial für die Buchrollen erfunden: das Pergament aus feiner Kälberhaut. Es sind jedoch viel ältere Pergamentreste gefunden worden.
Von 281-133 v. Chr. wurde Pergamon von der Attalidendynastie beherrscht (281-263 Philetairos; 263-241 Eumenes I.; 241-197 Attalos I.; 197-159 Eumenes II.; 159-138 Attalos II; 138-133 Attalos III.) Unter den Brüdern Eumenes II. und Attalos II. erlebte Pergamon seine Blüte, die im monumentalen Stadtausbau Ausdruck fand.
Die Attaliden gehörten zu den loyalsten Unterstützern Roms unter den hellenistischen Nachfolgestaaten. Für die Unterstützung gegen die Seleukiden wurden sie mit den ehemaligen seleukidischen Gebieten in Kleinasien belohnt. Attalos III. von Pergamon, der 133 v. Chr. ohne Erben starb, vererbte Pergamon an die Römer. Aus dem Königreich Pergamon entstand so die römische Provinz Asia.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends richtete sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf eine weitere große Kulturstätte namens Allianoi in etwa 20 km Entfernung von der Stadt Pergamon. Dieser antike Kurort wird erst seit einigen Jahren intensiv von Archäologen erforscht, nicht zuletzt deshalb, weil er in Kürze durch das Wasser eines neu gebauten Staudamms überflutet werden soll. Im Jahre 2005 hat sich sogar die EU eingeschaltet und bemüht sich um eine Rettung dieser Stätte. Es gibt sogar den Vorschlag, diese antike Stätte in die Kulturerbe-Liste der UNESCO aufzunehmen.
Das berühmteste Bauwerk ist der Pergamonaltar, der sich allerdings nicht mehr auf dem Gebiet der antiken Stadt befindet, sondern im Berliner Pergamonmuseum zu besichtigen ist.
[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten der Stadt
- Galenus, griechischer Arzt und Anatom
- Oribasius, griechischer Arzt
- Hüsnü Senlendirici, türkischer Musiker
[Bearbeiten] Siehe auch
- Cistophori
- Pergamonmuseum in Berlin
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Radt: Pergamon. Geschichte und Bauten einer antiken Metropole. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2005. ISBN 3896781162
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Pergamon – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 39° 07' N 27° 11' O