Peritoneallavage
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Peritoneallavage (auch Abdominallavage oder Bauchspülung) ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet die Spülung des Bauchraums mit diagnostischer oder therapeutischen Absicht.
Als diagnostisches Verfahren wird die Peritoneallavage zum Nachweis von Blutungen und Organverletzungen nach Unfällen sowie selten auch im Rahmen des Stagings bei Tumorpatienten eingesetzt. Der Bauchraum wird unterhalb des Nabels in der Mittellinie punktiert. Über einen Katheter wird eine körperwarme Ringerlösung infundiert. Anschließend läuft die Spülflüssigkeit nach dem Heberprinzip zurück in die Flasche.
- negativer Befund: farblose, klare Spülflüssigkeit
- positiver Befund: blutige Spülflüssigkeit, unter Umständen mit Galle- und Stuhlbeimischungen. Eventuell werden der Hämatokrit sowie Amylase oder Lipase in der Spülflüssigkeit bestimmt. Bei positivem Befund folgt in der Regel eine Laparotomie.
- Kontraindiziert ist die Peritoneallavage bei Vorliegen eines
-
- Verwachsungsbauchs oder
- Ileus.
Von den Ergebnissen der Lavage können ca.
- 5 % falsch negativ sein: bei Vorliegen von Verwachsungen
- 5 % falsch positiv sein: durch den Lavage-Katheter ausgelöste Blutung
Zu therapeutischen Zwecken wird die Peritoneallavage durchgeführt, um Toxine, Enzyme und Eiweißabbauprodukte zu entfernen, wie zum Beispiel bei einer Peritonitis.