Persönlichkeit
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In der Psychologie bezeichnet der Begriff Persönlichkeit die Gesamtheit der Persönlichkeitseigenschaften eines Menschen, also seiner relativ zeitstabilen Verhaltensbereitschaften.
Umgangssprachlich und in der Philosophie bezeichnet der Begriff weiterhin:
- die Gesamtheit der persönlichen Eigenschaften eines Menschen, sein Gemüt bzw. Gemütsanlage, die den Charakter eines Individuums ausmachen,
- einen Mensch mit einer ausgeprägten individuellen Eigenart,
- einen Mensch, der eine herausgehobene Rolle in der Öffentlichkeit spielt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Persönlichkeit in der Psychologie
[Bearbeiten] Theorien der Persönlichkeit
- Psychodynamische Theorie (Sigmund Freud)
- Phänomenologische Theorie (Carl Rogers)
- Kognitive Persönlichkeitstheorien (George A. Kelly)
- Trait-Theorien (Eigenschaftstheorien) der Persönlichkeit (Gordon W. Allport, Hans Eysenck, Raymond Bernard Cattell)
- Lerntheoretische Ansätze (Burrhus Frederic Skinner, John B. Watson)
- sozial-kognitive Theorie (Albert Bandura, Walter Mischel)
[Bearbeiten] Entwicklung der Persönlichkeit
Mit der Entwicklung der Persönlichkeit befassen sich sowohl die Differentielle Psychologie als auch die Entwicklungspsychologie: Persönlichkeitsentwicklung ist die differentielle Veränderung von Personen im intra- und interindividuellen Vergleich.
Man geht dabei von einer kurz- und mittelfristigen Stabilität (ihr Gegensatz, altertümlich: Wankelmut) und einer langfristigen Plastizität aus.
Das Modell des dynamischen Interaktionismus beschreibt die Entwicklung als einen Prozess der wechselseitigen Beeinflussung von Person (Persönlichkeit) und Situation .
Prinzipiell zu unterscheiden sind prozess- und strukturorientierte (traits) Konzepte der Persönlichkeitsentwicklung:
- Faktorenanalytische Ansätze ermöglichen Längsschnitt-, Querschnitt- und Sequenz-Analysen der faktorenanalytisch extrahierten grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften ("Big Five"). Nach einer Querschnitts-Analyse von Robert R. McCrae et al. (1999) sind die Werte in den Dimensionen "Neurotizismus", "Extraversion" und "Offenheit" höher bei jüngeren Kohorten; die Werte bei "Verträglichkeit" und "Gewissenhaftigkeit" jedoch bei älteren höher. Es zeigten sich dabei keine geschlechts- oder kulturbezogenen Unterschiede. Diese Ergebnisse legen die Existenz universeller Reifungsprozesse nahe, wobei in Querschnitts-Analysen auch historisch bedingte Artefakte eine Rolle spielen.
- Psychodynamische Ansätze
Persönlichkeitsentwicklung nach Sigmund Freud, Alfred Adler und Carl Gustav Jung
- Persönlichkeitsentwicklung (Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung) nach Erik Erikson
- Identitätsentwicklung nach James E. Marcia
- Entwicklung durch Entwicklungsaufgaben und kritische Lebensereignisse (Sigrun-Heide Filipp)
- sozial-kognitive und handlungstheoretische Konzepte
[Bearbeiten] Siehe auch
- Persönlichkeits- und Differentielle Psychologie
- Big Five (Psychologie)
- Entwicklungspsychologie
- Persönlichkeitstest
- Interpersonaler Circumplex
- Autoritäre Persönlichkeit
[Bearbeiten] Literatur
- Amelang, M., Bartussek, D. Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Kohlhammer, Stuttgart 2001
- Asendorpf, J. Psychologie der Persönlichkeit. Springer, Berlin 2004
- Pervin, L. et. al. Persönlichkeitstheorien. UTB, 2005
- Oerter, R., Montada, L. Entwicklungspsychologie. PVU, Weinheim 2002
- Jung, Carl Gustav. Vom Werden der Persönlichkeit. Erstausgabe 1934. Rascher Verlag, Zürich & Stuttgart 1969 (Titel des zugrundeliegenden Vortrags: „Die Stimme des Innern“, 1932)
- Maslow, Abraham H. Motivation und Persönlichkeit. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, ISBN 3-499-17395-6 (amerikanischer Originaltitel: „Motivation and Personality“, 1954)
[Bearbeiten] Weblinks
- PSYTESTS – Wissenschaftliche Onlinestudien zur Persönlichkeit der Humboldt-Universität zu Berlin