Persische Königsstraßen
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Die Persische Königsstraße war eine historische Hauptstraße, die vom persischen König Dareios I. im 5. Jahrhundert vor Christus angelegt wurde. Darius ließ diese Straße bauen, um schnelle Kommunikation innerhalb seines sehr großen Reiches von Susa bisSardis zu erleichtern. Seine Kuriere konnten so 2.699 km in sieben Tagen zurücklegen. Der griechische Historiker Herodot schrieb: „Es gibt niemanden in der Welt, der schneller als diese persischen Kuriere reist.“ Herodots Lob für diese Boten – „Weder Schnee noch Regen noch Hitze noch Dunkelheit hält sie davon ab, die ihnen übertragene Aufgabe mit der größtmöglichen Geschwindigkeit zu erledigen“ – war die Vorlage für das inoffizielle Motto der Postboten.
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[Bearbeiten] Verlauf
Der Verlauf der Straße wurde auf der Grundlage von Herodots Schriften, archäologischer Forschungen und anderer historischer Zeugnisse rekonstruiert. Sie begann im Westen in Sardis (circa 95 km östlich von Izmir in der heutigen Türkei), führte nach Osten durch das mittlere nördliche Gebiet der heutigen Türkei zur alten assyrischen Hauptstadt Niniveh (heute Mosul, Irak) und weiter nach Süden nach Babylon (heute Bagdad, Irak). Es wird vermutet, dass sich die Trasse in der Nähe von Babylon teilte, wobei ein Arm nach Nordwesten durch Ecbatana und entlang der Seidenstraße, der andere weiter nach Osten durch die künftige persische Hauptstadt Susa (im heutigen Iran) und dann nach Südosten bis Persepolis.
[Bearbeiten] Geschichte
Da die Straße weder der kürzesten noch der einfachsten Route zwischen den bedeutenden Städten des Persischen Reiches folgte, vermuten Archäologen, dass die westlichsten Abschnitte der Straße ursprünglich von assyrischen Königen angelegt wurden, denn die Straße durchzieht das Kernland ihres alten Königreiches. Östlichere Abschnitte der Straße (im heutigen Nord-Iran) entsprechen der großen, als Seidenstraße bekannten Handelsstraße.
Dareios I. allerdings legte die Königsstraße so an, wie sie heute bekannt ist. Er verbesserte den Unterbau und verband die Teilstücke zu einem einheitlichen Ganzen, vor allem als Basis des schnellen Nachrichtenverkehrs mit Hilfe der königlichen pirradaziš (Boten).
Die von Darius verbesserte Bauweise der Straße war von so hoher Qualität, dass sie bis in die römische Zeit genutzt wurde. Eine Brücke aus dieser Zeit ist bei Diyarbakir (Türkei) immer noch erhalten.
[Bearbeiten] Kulturelle Zitate
Von Euklid wird behauptet, dass er auf Ptolemäus Frage nach einem leichteren Weg, Mathematik zu lernen, antwortete: „Es gibt keine Königsstraße zur Geometrie“. Diese Redewendung wurde im modernen Kontext wieder aufgegriffen im Essay No Silver Bullet, in dem Fred Brooks über Verbesserungen der Softwareentwicklung sagte: „Es gibt keinen Königsweg, aber es gibt einen Weg.“
[Bearbeiten] Quellen
Dieser Artikel ist eine Übersetzung aus der englischen Wikipedia, der seinerseits folgende Quellen benutzte:
- Herodots Beschreibung der Persischen Königsstraße (in Englisch)
- Iran Chamber Society: History of Iran (in Englisch, mit Landkarte)