Pfarrkirchen St. Cornelius und Cyprian (Biberach)
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Die Pfarrkirchen St. Cornelius und Cyprian sind zwei Kirchen in Heilbronn-Biberach, die beide den gleichen Heiligen gewidmet sind.
Die erste Kirche St. Cornelius und Cyprian ist die ältere Kirche (1830) und protestantisch, sie geht auf einen Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert zurück und wurde von 1675 bis 1863 als Simultankirche für Protestanten und Katholiken genutzt. Die zweite Kirche St. Cornelius und Cyprian ist die katholische Kirche (eingeweiht 1985), die einen Vorgängerbau von 1865 ersetzte.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die älteste Biberacher Pfarrkirche stammt aus dem 15. Jhdt und ist in der protestantischen Kirche St. Cornelius und Cyprian (1830) aufgegangen. Die den Heiligen Cornelius und Cyprian geweihte Kirche wurde 1496 erstmalig erwähnt. Die älteste Kirche gehörte zur Diözese Worms und wurde daher auch von der Wormser Synodale, dem Wormser Dompropst finanziert und unterhalten. Mit der Beseitigung der Wormser Synodale war dann nicht der Dompropst zu Worms, sondern Bad Wimpfen für Biberach zuständig. Bad Wimpfen hatte nämlich 1407 Biberach erworben. Wimpfen schließlich verkaufte Biberach an den Deutschen Orden, die auch den Pfarrer für Biberach ernannten. 1585/86 ging auch in Biberach die Reformation einher und die Kirche wurde evangelisch.
Zur Zeit der Spätrenaissance scheint ein Neubau der Kirche (eingeweiht 21.Oktober 1627) erfolgt zu sein, der aber schon nach 200 Jahren baufällig geworden zu sein scheint. Seit dem Jahr 1675 diente die Kirche als Simultankirche und damit beiden christlichen Konfessionen. Am 3. August 1820 erfolgte der Ministerialerlass, der ausdrücklich die Benutzung als Simultankirche bestätigte. Trotzdem diente die Kirchen beiden Konfessionen nur bis zum Jahr 1863.
Im Jahr 1812 erfolgte infolge von Baufälligkeit, der Abbriß der Kirche, wobei am 27. Juni 1830 der Neubau an gleicher Stelle eingeweiht werden konnte. Der Baurat Nellmann übergab für den Neubau die Bauleitung dem Stadtwerkmeister Schächterle aus Heilbronn, Von dem Abriß verschont blieb dabei der Turm, der hier nur eine Vergrößerung erfuhr.Der Turm ist dreistöckig, mit spitzem Turmhelm der mit Schiefer gedeckt ist. Im unteren Teil des Turms befinden sich gotische Spitzbogenfenster. Angebaut ist ein halbrundes Treppentürmchen. Die Fenster sind rechtwinklig. Der Chor verfügt über ein Rippengewölbe. Drei Emporen umgeben das Hauptschiff. 1879 wurde die Kirche nochmal verschönert und erhielt eine neue Kanzel und eine Malerei. Am Chorbogen ist ein Grabstein mit folgender Inschrift zu lesen:
- Sub hoc tumolo
- Placide requiescunt
- Heros quondam
- Magnus
- Perillustris et Genorosissimus
- Dominus dominus de Klug in Biberach et Nambsheim Christianianissimi
- Galliarum et Navarrae regis in
- exercitu pedestri Generalis maior
- et legionis pedestris colonellus
- Serenissimi itidem et potentissimi
- principis eclectoris Palatini Consili
- arius bellicus simul ac supremus
- Mosbachensium praefectus
- ut et
- Perillustris et generosissima Domina
- Domina Maria de Klug ex antiquis
- sima de Lisle prosapia oriunda
Die Simultankirche genügte der kathol. Glaubensgemeinde im 19. Jhdt. nicht mehr. Daher errichteten diese ihre eigene Kirche St. Cornelius und Cyprian im neogotischen Stil, die 1865 eingeweiht wurde. Auf ihre Stelle folgte 1985 eine modernere und größere Kirche die wiederum Cornelius und Cyprian geweiht ist.
[Bearbeiten] siehe auch
[Bearbeiten] Weblink
Pfarrkirche St. Cornelius und Cyprian in Heilbronn-Biberach
[Bearbeiten] Literatur
- Knupfer, Eugen: Urkundenbuch der Stadt Heilbronn in württemberg. Quellen herausgegeben von der württemberg. Kommission für Landesgeschichte, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1904.
- Statistisches Landesamt:"Beschreibung des Oberamts Heilbronn" , Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1903.
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