Pieter Retief
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Pieter Retief (afrikaans: /ˈpitəɹ rəˈtif/, oft auch Piet Retief /pit rəˈtif/) (* 12. November 1780 in Wellington, Kapland; † 6. Februar 1838 in uMgungundlovu, Zululand) war ein burischer Voortrekker.
Pieter Retief entstammte einer Familie, die seit 1688 im Kapland ansässig war. Seine berufliche Laufbahn begann er als Importeur von Alkoholika, er war aber wirtschaftlich nicht sonderlich talentiert. Einige Kommandoeinsätze gegen Eingeborene zeigten aber schon bald Retiefs Führungsqualität, er war bekannt als gebildeter, integrer und intelligenter Mann.
Als das Kapland zunächst britisch besetzt und 1814 endgültig annektiert und zur Kapkolonie wurde, sahen sich die burischen Siedler in ihren Freiheiten immer mehr eingeschränkt. Die Folge war der "Große Treck", bei dem sich ab 1835 cirka 14.000 Buren in den Norden Südafrikas absetzten, das Land kolonisierten und später unabhängige Burenrepubliken gründeten. Einer der Führer dieses großen Trecks war Pieter Retief.
Am 22. Januar 1837 publizierte Retief im "Grahamstown Journal" ein vieldiskutiertes Manifest, das einer Unabhängigkeitserklärung der Buren gleichkam. Danach folgte er den ersten Voortrekkern über die Grenze. Am 17. April 1837, wenige Tage nach dem Eintreffen seines Trecks im großen Sammellager nördlich des Oranje, wurde Retief zum Gouverneur und Lagerkommandanten (militärischem Oberbefehlshaber) aller Emigranten gewählt.
Trotz Widerstandes insbesondere Andries Hendrik Potgieters, der die Zukunft der Buren weit nördlich im Binnenland sah, verfolgte Retief beharrlich das Ziel, den Treck nach Natal zu lenken. Eines seiner Hauptargumente war, dass man als unabhängige Nation einen eigenen Hafen bräuchte und hierfür nur der kleine Handelsposten Port Natal in Frage käme. Mit einigen Begleitern begab sich Retief zum Zulukönig Dingane in dessen Kraal uMgungundlovu, um über die Überlassung eines unbewohnten Gebiets zu verhandeln. Dingane zeigte sich willfährig, verlangte aber von den Voortrekkern, zunächst die von seinem Konkurrenten Häuptling Sekonyela gestohlenen Viehbestände wiederzuerlangen.
Retief ging auf Dinganes Angebot ein, und es gelang ihm, 700 Stück Vieh zu erbeuten, die er in Begleitung eines 70 Mann starken Kommandos den Zulus am 3. Februar 1838 zurückerstatte. Dingane zeigte sich erfreut. Er unterzeichnete einen Vertrag, in welchem er den Buren das Gebiet zwischen Tugela- und Umzimvubufluss einschließlich des Hafens Port Natal übereignete. Dann aber wurden Retief sein respekteinflößendes Auftreten und die Verwechslung mit seinem Namensvetter Pieter Uys, der den Zulukönig einige Jahre zuvor in ähnlicher Mission aufgesucht hatte, zum Verhängnis: Dingane lud ihn und seine Männer am Abend des 6. Februar erneut in den königlichen Kraal in die Zuluhauptstadt uMgungundlovu, wo die Vortrekker aus Gründen der Tradition aufgefordert wurden, ihre Waffen abzulegen. Nachdem Retief und seine Männer unbewaffnet waren, gab Dingane den Befehl, sie zu töten. Daraufhin sandte er seine Regimenter aus, um die bereits ins Land eingesickerten Treckgruppen ebenfalls zu vernichten.
Die durch diese Ereignisse ausgelöste Krise des Großen Trecks endete erst mit der für die Buren siegreichen "Schlacht am Blood River" am 16. Dezember 1838.
Die erste burische Siedlung in Natal, Pietermaritzburg, die Anfang 1839 angelegt wurde, wurde zu Ehren von Pieter Retief und Gerrit Maritz, einem anderen Treckführer und Freund Retiefs, benannt.
Personendaten | |
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NAME | Retief, Pieter |
ALTERNATIVNAMEN | Retief, Piet |
KURZBESCHREIBUNG | burischer Voortrekker |
GEBURTSDATUM | 12. November 1780 |
GEBURTSORT | Wellington, Kapland |
STERBEDATUM | 6. Februar 1838 |
STERBEORT | uMgungundlovu, KwaZulu-Natal |