Pizzicato
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Pizzicato [pitːsiˈkaːto] (von ital. „gezwickt“), Abkürzung „pizz.“, ist eine Spielweise von Streichinstrumenten, bei der die Saiten nicht mit dem Bogen gestrichen, sondern mit den Fingern gezupft werden. Der Bogen wird dabei üblicherweise in der Hand behalten, da oft schnell zwischen gezupften und gestrichenen Passagen gewechselt wird.
Es gibt kein spezielles Notationszeichen für ein Pizzicatospiel. Generell schreibt man nur ein pizzicato (pizzicate, pizzicati) oder ein pizz. vor die entsprechend pizzicato gespielten Töne. Die entgegengesetzte Spielanweisung, wieder den Bogen zu verwenden, lautet coll'arco (von ital. „mit dem Bogen“), heute meist einfach „arco“.
Die frühesten belegten Beispiele dieses Effekts in der westlichen Kunstmusik finden sich bei Monteverdi („Tancredi e Clorinda“, 1624) und Biber. Bereits Johann Jacob Walter (~1650 - 1717) verlangt auf der Violine auch das Pizzicato mit der linken Hand, das allerdings bis zu Niccolò Paganini sehr selten blieb. Es wird mit den Fingern der linken Hand ausgeführt, die nicht gerade die Töne greifen: Ein Finger greift regulär den Ton, ein weiterer zupft die Saite an. Diese Form des Pizzicato tritt meist im Wechsel mit einer bestimmten Art des Springbogens auf, bei der der Bogen auf die Saite "geworfen" wird und so ein pizzicato-ähnlicher Klang entsteht. Dieses Wechselspiel von Linkehand-Pizzicato und Bogen ist nötig, da nicht jede Tonfolge in dieser Weise nur mit der linken Hand gespielt werden kann. Anstatt die schwierig zu zupfenden Töne mit dieser Art des Springbogens zu spielen, kann man auch das reguläre Pizzicato mit der rechten Hand verwenden. Das am meisten verwendete Zeichen für das Linkehand-Pizzicato ist ein Pluszeichen über der entsprechenden Note (+). Das Linkehand-Pizzicato findet hauptsächlich in der romantisch-virtuosen Literatur Verwendung.
Eine besondere Form ist das Bartók-Pizzicato, bei dem der Spieler die Saite auf das Griffbrett aufschlagen lässt, so dass zusätzlich zum angeschlagenen Ton ein scharfes, knallendes Geräusch ertönt.
Bei Zupfinstrumenten, deren Saiten ohnehin mit den Fingern oder einem Plektrum gezupft werden, ist „pizzicato“ eine Spielanweisung, durch leichtes Abdämpfen der Saite mit der Kante der rechten Hand einen besonderen Effekt zu erzeugen.
Im Jazz wird der Kontrabass üblicherweise pizzicato gespielt, während das Streichen mit dem Bogen den besonderen Effekt darstellt.
Siehe auch: col legno
