Pleisthenes
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Pleisthenes ist der Name mehrerer Gestalten in der griechischen Mythologie.
Der bekannteste Pleisthenes war ein Spross des fluchbeladenen Tantalidengeschlechts ist. Seine genaue Abstammung schwankt allerdings in der Überlieferung. So werden einerseits Tantalos' Sohn Pelops und seine Frau Hippodameia als seine Eltern genannt - danach wäre er ein Bruder von Atreus und Thyestes; in anderen Quellen gilt Atreus als sein Vater. Dessen Gemahlin Kleola starb bei der Geburt des schwächlichen Pleisthenes, und dieser wurde später irrtümlich ermordet: Atreus hatte Mörder ausgesandt, die seinen Namensvetter, den Sohn seines Bruders Thyestes und der Aerope, töten sollten. Thyestes sorgte dafür, dass Atreus' eigener Sohn Pleisthenes diesem Anschlag zum Opfer fiel. Wie bei den Tantaliden üblich erfolgte der Gegenschlag: Atreus versöhnte sich zum Schein mit Thyestes, um dann dessen sämtliche Söhne umzubringen. Besonders perfide ging er bei Thyestes' Zwillingen vor. Er tötete die beiden Säuglinge Pleisthenes den Zweiten und Tantalos den Dritten, hackte ihnen die Glieder ab, kochte sie in einem Kessel und setzte ausgewählte Stücke dem Thyestes als Willkommensmahl vor. Nachdem dieser gegessen hatte, erhielt er auf einem anderen Teller die blutigen Häupter, Hände und Füße seiner Kinder. Thyestes erbrach sich und verfluchte die Nachkommen des Atreus.
Weiterhin trägt einer der Söhne von Menelaos und Helena den Namen Pleisthenes. Ihn hat sie möglicherweise bei ihrer Entführung durch Paris nach Troja mitgenommen.
Ein weiterer Pleisthenes wird als Sohn des Akastos genannt und vertrieb zusammen mit einem Bruder Peleus aus Iolkos.
[Bearbeiten] Literatur
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie. Quellen und Deutung (rde 115/116) Reinbek bei Hamburg 1961.
- Albin Lesky: Pleisthenes. In: Der kleine Pauly, Bd. 4 (1972), Sp. 924–925.
- Richard Carstensen: Griechische Sagen. (dtv junior 70314) München 1998.
- Herder Lexikon Griechische und römische Mythologie. (Herder spektrum 5218) Freiburg i. Br. 2004.