Pliozän
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Das Pliozän ist eine erdgeschichtliche Epoche der Periode des Neogen. Es begann vor 5,33 Millionen Jahren und endete vor 1,8 Millionen Jahren.
Bis 2004 wurde das Pliozän als letzte Epoche des Tertiärs vor dem Quartär angesehen, heute wird die Grenze zwischen Tertiär und Quartär nach dem mittleren Pliozän gezogen, also vor 2,6 Millionen Jahren, mit dem Beginn des Gelasiums und des jüngsten Eiszeitalters. Vor dem Pliozän liegt das Miozän. Nach ihm folgt das Pleistozän, die Eiszeit, mit einem Wechsel von Warm- und Kaltzeiten bis ins Holozän, der geologischen Gegenwart.
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[Bearbeiten] Unterteilung
Das Pliozän wird innerhalb der Geologischen Zeitskala in drei Abschnitte geteilt:
- Gelasium, oberes (=spätes) Pliozän (2,588 bis 1,806 Millionen Jahre vor heute)
- Piacenzium, mittleres Pliozän (3,600 - 2,588 Millionen Jahre vor heute)
- Zancleum, unteres (=frühes) Pliozän (5,332 - 3,600 Millionen Jahre vor heute)
[Bearbeiten] Klima
Das Klima im Pliozän war in Europa noch warm, doch kündigte eine allmähliche Abkühlung die bevorstehende Eiszeit an. Mit der Vereisung der Polkappen begann im Gelasium, der letzten Stufe des Pliozäns, das Eiszeitalter Quartär, das bis heute andauert.
[Bearbeiten] Geologie
Die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika begann sich zu bilden, was stärkere Auswirkungen auf die Ausbreitung vieler Tiergattungen, z.B. der Rüsseltiere von Afrika über Asien nach Nord- und Südamerika hatte. Die südamerikanische Tierwelt, die sich in der Isolation eigenständig entwickelt hatte, veränderte sich. In Europa starben im Mittleren Pliozän die Deinotherien aus, in Afrika erst im Unteren Pleistozän.
Die im Neogen (vor allem im Miozän) ablaufende alpidische Gebirgsbildung der Alpen, Karpaten und anderer Gebirge in Eurasien (Himalaya) kam fast zum Stillstand (geringe Hebungen gibt es bis heute). Die großen Sedimentmassen in Europas Ebenen und tektonischen Becken wurden im Pliozän nur noch durch eine relativ dünne Formation überdeckt, bevor die Gletscher und Schotter der ersten großen Kaltzeiten die heutigen Landschaften prägten.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Probst: Deutschland in der Urzeit, C. Bertelsmann, München 1986