Poeler Kogge
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Die Poeler Kogge wurde 1999 nordwestlich der Mole von Timmendorf auf der Insel Poel geborgen. Dendrologische Untersuchungen des gut erhaltenen Wracks ergaben, dass die Kiefern um das Jahr 1354 im Gebiet der Stadt Thorn gefällt wurden. Die Kogge wurde in Klinkerbauweise gebaut. Mit einer Ladekapazität von mehr als 200 Tonnen ist die Poeler Kogge das größte Frachtschiff des Spätmittelalters, das bislang gefunden wurde.
Der Fund der Poeler Kogge ist der erste archäologische Beleg für den Typ der Baltischen Kogge und somit von großer Bedeutung für die Forschung. Diese regionale Form der Kogge war besonders groß und flach, um besser auf Bodden- oder Haffgewässern fahren zu können.
Im Wismarer Hafen wurde am 7. Juli 2000 ein Nachbau der Poeler Kogge auf Kiel gelegt. Der Nachbau erfolgte unter wissenschaftlicher Anleitung mit Hilfe der Schiffsbaumethoden des 14. Jahrhunderts. Am 29. Mai 2004 wurde das Schiff per Stapelhub ins Wasser gesetzt und auf den Namen Wissemara getauft. Nach dem Setzen des Mastes, dem Bau des Achterkastells, der Montage eines Hilfsmotors sowie weiterer Arbeiten erfolgte am 9. August 2006 die Jungfernfahrt der Kogge zur Hansesail nach Rostock.
Sie dient im wesentlichen als touristischer Anziehungspunkt und als "Botschafter" Wismars. Sie wird aber auch für Untersuchungen der experimentellen Archäologie eingesetzt. So können u. a. die Fahr- und Segeleigenschaften der Kogge studiert werden.
[Bearbeiten] Daten
- Typ: Kogge baltischer Bauart
- Beplankung: Klinkergebaut
- Länge: 31,50 Meter
- Breite: 8,50 Meter
- Tiefgang: 2,00 Meter
- Material: Kiefer
- Höhe des Mastes: 32,00 Meter
- Segelfläche: 276 m²
- Antrieb: ein Rahsegel mit drei Bonnets
- Hilfsantrieb: Wellenanlage mit Drehflügelpropeller
- Besatzung: 10 Personen