Polypol
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Der Begriff Polypol (griech. für viel Verkauf) bezeichnet in der Mikroökonomie eine Marktform, in der es auf beiden Marktseiten eine Vielzahl von Anbietern und Nachfragern für ein Gut gibt. Man unterscheidet zwischen homogenen und heterogenen Polypolen.
Durch den geringen Marktanteil des einzelnen Anbieters spricht man hier auch von der Atomisierung bzw. von einer atomistischen Marktstruktur. Polypolistische Märkte bezeichnet man auch als Wettbewerbsmärkte. Das Wegfallen eines Anbieters oder eines Nachfragers oder die Änderung des Verhaltens eines einzelnen Anbieters hat keine Auswirkungen auf die Marktverhältnisse, es besteht also keinerlei Marktmacht.
Das Polypol bildet die Grundlage für den vollkommenen Markt bzw. die Marktform der vollständigen Konkurrenz. Dort wird jedoch zusätzlich unter anderem von der Homogenität der Güter ausgegangen. Bei homogenen Gütern hat der Anbieter im Polypol keinen Einfluss auf den einheitlichen Marktpreis. Folglich verhält er sich als Preisnehmer bzw. als Mengenanpasser: Sein einziger Aktionsparameter ist die Menge.
Ein gutes Beispiel für ein Polypol sind alle an einer Börse gehandelten Waren. Hier treffen sehr viele Anbieter und sehr viele Nachfrager aufeinander.