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Porsche 924 - Wikipedia

Porsche 924

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Porsche
924
Hersteller: Porsche
Produktionszeitraum: 1976–1988
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: 2,0–2,5 l Ottomoren, 92–180 kW
Länge: 4.213 mm
Breite: 1.685 mm
Höhe: 1.270 mm
Leergewicht: 1.080–1190 kg
Vorgängermodell: Porsche 914
Nachfolgemodell: Porsche 944
Ähnliche Modelle: Mazda RX-7

Der Porsche 924 ist ein Sportwagen der Firma Porsche.

Mitte der 1970er Jahre konstruierte Porsche nach Vorgabe und im Auftrag von Volkswagen einen möglichst günstigen Sportwagen. Dieser sollte in das offizielle Verkaufsprogramm von Volkswagen aufgenommen werden. Die eigenen Händler hatten seit längerem eine Neuauflage des absatzstarken Porsche 914, des sog. "VW-Porsche", gefordert. Von Anfang an wurde bei der Konstruktion darauf geachtet, möglichst viele Teile aus anderen Modellen von Audi/VW verwenden zu können. Wegen des später folgenden Ölschocks befürchtete das VW-Management einen Nachfrageeinbruch für Sportwagen und entschied sich kurzerhand, dass dieser Sportwagen doch nicht in das Angebot aufgenommen werden sollte. Porsche kaufte die Rechte an der Konstruktion zurück, um den Wagen selbst zu produzieren und unter dem eigenen Label zu vermarkten. Ein Großteil der Produktion wurde jedoch nicht von Porsche selbst, sondern im Audi-Werk in Neckarsulm gefertigt, weil die eigenen Produktionskapazitäten inzwischen mit dem Porsche 928 ausgelastet waren.

Die Grundidee des kostengünstigen Sportwagens blieb jedoch bestehen, wodurch viele Teile, die im 924 verbaut wurden, von Audi/VW stammten. Das reichte anfangs vom Motor über Schalter im Innenraum bis hin zu den Türgriffen. Der Porsche 924 wurde von 1976 bis 1985 gebaut. Das besondere an der 924er Baureihe und den später folgenden Modellen Porsche 928, Porsche 944 und Porsche 968 war die Transaxle-Konstruktion, bei der der Motor vorne eingebaut ist, das Getriebe jedoch hinten an der Antriebsachse sitzt.

1985 wurde er vom 924 S abgelöst. Die Karosserie und Innenausstattung blieben unverändert. Bis auf einige Einschränkungen wurde jedoch die Technik des 944 übernommen. So wurde er auch von dem 2,5 Liter Porschemotor des 944 angetrieben, der mit einer gedrosselten Leistung von erst 150 PS und später dann 160 PS verbaut wurde. Der 924 S ist jedoch leichter als der 944 und hat eine bessere Aerodynamik.

Der 924 S wurde bis 1988 gebaut.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karosserie

Porsche 924 Turbo (links) und Porsche 924 S
Porsche 924 Turbo (links) und Porsche 924 S

Die Karosserie des Porsche 924 war die Grundform vieler weiterer Modelle über den Porsche 944 bis zum Porsche 968. Eine optionale Targa-Variante verfügte über ein ausstell- und herausnehmbares Dachteil, war jedoch kein eigentlicher Targa wie der Porsche 911 Targa. Diese Option wurde daher von Porsche als 'herausnehmbares Hubdach' bezeichnet. Die Karosserie des Porsche 924 war bereits ab dem Jahr 1980 serienmäßig vollverzinkt.

Die Karosserie des 924 Turbo (Werkscode 931) zeichnete sich durch die beim Grundmodell fehlenden Lufteinlässe zwischen den Klappscheinwerfern, spezielle Leichtmetallfelgen, einen Heckspoiler sowie eine auf Wunsch bestellbare zweifarbige Lackierung aus.

Die Karosserie des 924 Carrera GT/GTS (Werkscode 937) hatte zudem schon die verbreiterten, vorderen Kotflügel des Porsche 944, die hinteren Kotflügel hatten eine eigenständige, aufgesetzte Verbreiterung.

Eine Besonderheit war die stark gewölbte Heckscheibe, die gleichzeitig als Kofferraumdeckel diente und dem 924 den Spitznamen "Schneewittchensarg" einbrachte.

[Bearbeiten] Sonstiges

Der Porsche 924 wurde seinerseits von vielen Porschefahrern nicht als echter Porsche anerkannt. Das lag zum einen an den vielen verwendeten Bauteilen aus dem Audi/VW-Regal, zum anderen auch am Motorenprogramm, welches ausschließlich Vierzylinder beinhaltete. Dieses Manko haftete auch den Weiterentwicklungen 944 und 968 an. Die umgangssprachlichen Bezeichnungen "Hausfrauenporsche" und "Friseusenporsche" für den Porsche 924 belegen das schlechte Image des Einsteigerporsches, obwohl dieser von den Produktionszahlen her gesehen eines der erfolgreichsten Modelle war.

später 924
später 924

Sowohl der 924, als auch seine Nachfolger waren zuerst sehr erfolgreich und das stärkste Standbein der Firma Porsche. Gegen Ende der 1980er Jahre wurden sie jedoch von vielen für die damaligen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma verantwortlich gemacht, da die Produktionszahlen dramatisch sanken. Die Produktionszahlen der gesamten 924/944- Baureihe:

1988 wurden erstmals mehr Porsche 911 (10.786 Stück ohne Turbomodelle) als Porsche 924/944 verkauft. Dieser Trend setzte sich fort und der Unterschied der Produktionszahlen vergrößerte sich zugunsten des 911 (7.060 Stück zu 13.238 Stück im Folgejahr 1989).

Auch der stark überarbeitete Nachfolger der 924/944-Baureihe, der Porsche 968, konnte diesen Verlauf nicht nachhaltig stoppen. Die Baureihe wurde daher eingestellt.

Die Modelle Carrera GT (Stückzahl 409), Carrera GTS (Stückzahl 59) und Carrera GTR (Stückzahl 17) sind aufgrund ihrer geringen Auflage weitgehend unbekannt und wurden hauptsächlich für den Renneinsatz konzipiert, obwohl ein großer Teil auch als Straßenzulassung verkauft wurde.

In einer Kleinauflage von 20 Exemplaren wurde der Porsche 924 mit der Optik des 924 Carrera GT von der Firma Artz als Kombi angeboten.

[Bearbeiten] Serienversionen

Der Porsche 924 wurde von 1976 bis 1988 in folgenden Ausführungen produziert:

[Bearbeiten] 924 (Coupé)

  • 1984 cm³ Vierzylinder-Saugmotor, 92 kW/125 PS
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 9,6 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h
  • Hinterradantrieb

[Bearbeiten] Sondermodelle auf Basis des 924

  • 924 Martini (1977): Limitiertes Sondermodell in Grand Prix-Weiß mit seitlichen Zierstreifen in den Farben des damaligen Porsche-Sponsors Martini; weißlackierte Stahlfelgen mit 185/70-Breitreifen, Stabilisatoren vorne und hinten; schwarzes Kunstlederinterieur mit hellroten Teppichen und Einlagen in den Sitzbezügen. Auflage 1000 Stück für Europa, 2000 Stück für die USA.
  • 924 Sebring 79 (1980 - nur USA): Indischrote Lackierung, Alufelgen mit Breitreifen 185/70, Sebring 79-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln, Zierstreifen in Gelb/Rot/Schwarz/Weiß an den Flanken; schwarzes Interieur mit rot/blauen Schottenstoffeinlagen an den Sitzen und Türtafeln, herausnehmbares Dachteil, Stereoanlage, elektrische Außenrückspiegel, Nebelscheinwerfer. Auflage 1400 Stück.
  • 924 Le Mans (1980): Alpinweiß mit schmalen gelb/schwarz/roten Zierstreifen rundum, Le Mans-Schriftzügen auf den vorderen Kotflügeln, Heckspoiler (vom 924 turbo), herausnehmbares Dachteil (Extra), Vierspeichen-Lederlenkrad (360 mm), Kreuzspeichenfelgen im Turbo-Look mit Breitreifen 205/60HR15, schwarzes Kunstlederinterieur mit schwarz/weißen Nadelstreifenstoffeinsätzen in den Sitzen, weißen Kedern, 924-Schriftzügen an den Schwellerleisten, Stabilisatoren vorne und hinten. Auflage 1030 Stück. Sämtliche lieferbaren Extras waren bestellbar.
  • 924 Ferry Porsche (1981): Bronze-metallic, Alufelgen im Speichendesign, Heckspoiler, getönte Scheiben, Halbleder Nadelstreifensitze mit "F Posche"-Schriftzug in der Kopflehne, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel.
  • 924 Weissach (1981 - nur USA): Platinmetallic, Alufelgen mit Breitreifen, Sportsitze mit Stoffbezügen, Klimaanlage, elektrische Fensterheber und anderes. Auflage 400 Stück.

[Bearbeiten] 924 Turbo (Coupé) - Typ 931

  • 1984 cm³ Vierzylinder-Turbomotor, 125 kW/170 PS, (bis Modelljahr 1981)
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 7,8 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
  • 1984 cm³ Vierzylinder-Turbomotor, 130 kW/177 PS, (ab Modelljahr 1981)
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 7,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
  • Hinterradantrieb


[Bearbeiten] Sondermodell auf Basis des 924 turbo

Im Herbst 1983, kurz vor dem Ende der 924 turbo-Produktion, fertigte Porsche 88 spezielle Modelle für den italienischen Markt (auf dem der 924 turbo mittlerweile ausschließlich angeboten wurde). Alle Exemplare besaßen eine Lackierung in Zermattsilbermetallic und schwarzes Kunstlederinterieur, dazu Sportsitze im neuen Porsche-Stoff in Anthrazitgrau/Weinrot.


[Bearbeiten] 924 Carrera GT (Coupé) - Typ 937

  • 1984 cm³ Vierzylinder-Turbomotor, 154 kW/210 PS Anmerkung: Die Mehrleistung im Vergleich zum 924 Turbo wird durch einen Ladeluftkühler (die Hutze auf der Motorhaube des Carrera GT dient der Luftzufuhr desselben), erhöhten Ladedruck (0,75bar) und einen anderen Turbolader erreicht
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 6,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
  • Hinterradantrieb
  • Kotflügelverbreiterungen vorne und hinten aus Kunststoff

[Bearbeiten] 924 S (Coupé)

  • 2479 cm³ Vierzylinder-Saugmotor, 110 kW/150 PS, (bis Modelljahr 1987)
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 8,5 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
  • 2479 cm³ Vierzylinder-Saugmotor, 117 kW/160 PS, (nur Modelljahr 1988)
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 8,2 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
  • Hinterradantrieb

[Bearbeiten] Sondermodell auf Basis des 924 S

924 S Le Mans (1988): Alpinweiß oder Schwarz mit Zierstreifen in Ockergelb/Grau bzw. Türkis, Le Mans-Schriftzüge an den Flanken, tiefergelegtes Sportfahrwerk, Sportsitze mit Flanellstoffbezügen, herausnehmbares Dachteil. Auflage: 250 Stück für Deutschland, 500 für die USA und 230 für den Rest der Welt.


[Bearbeiten] Sportversionen

Für Kunden, denen die Serienversionen zu brav waren, bot Porsche sportlichere, für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene, Fahrzeuge an. Diese Modelle sind nach der Devise „mehr Motorleistung bei geringem Fahrzeuggewicht“ konstruiert.

[Bearbeiten] 924 Carrera GTS (Coupé) - Typ 937

  • 1984 cm³ Vierzylinder-Turbomotor, 180 kW/245 PS
  • Beschleunigung von 0-100 km/h: 6,2 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Hinterradantrieb
  • Leichtbauweise

[Bearbeiten] 924 Carrera GTR (Rennversion Coupé) - Typ 939

  • 1984 cm³ Vierzylinder-Turbomotor, 275 kW/375 PS
  • Hinterradantrieb
  • Leichtbauweise


Technische Daten Motor:

Antriebsaggregat:

  • Interne Motorbezeichnung: 924 GTR
  • Motor-Typ: M 31/70
  • Zylinderzahl: 4
  • Bohrung: 86,5 mm
  • Hub: 84,4 mm
  • Gesamthubraum: 1983,92 cm²
  • Hubraum für Homologation: 2777,46 ccm (Faktor 1,4)
  • Verdichtungsverhältnis: 7,1 : 1
  • max. Motorleistung: 276 kW / 375 PS
  • bei Motorendrehzahl: 6500 U/min
  • max. Drehmoment: 405 Nm
  • bei Motorendrehzahl: 5600 U/min
  • max. Literleistung: 136 kW / 187,5 PS
  • höchstzulässige Drehzahl: 6800 U/min
  • Motorgewicht (trocken): 146 kg


[Bearbeiten] Stückzahlen

[Bearbeiten] 924

  • 1976: 19168
  • 1977: 21956
  • 1978: 22068
  • 1979: 15690
  • 1980: 11908
  • 1981: 14183
  • 1982: 5955
  • 1983: 5887
  • 1984: 3170
  • 1985: 2319


[Bearbeiten] 924 turbo

  • 1978: 86
  • 1979: 5023
  • 1980: 3044
  • 1981: 3578
  • 1982: 444 (nur für Italien)
  • 1983: 210 (nur für Italien)


[Bearbeiten] 924S

  • 1985: 1689
  • 1986: 6844
  • 1987: 6868
  • 1988: 881

Quelle: Werner Oswald, Deutsche Autos 1945-1990. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001.

[Bearbeiten] Grafische Darstellung der 924er Entwicklung


Porsche 924 Straßenfahrzeughistorie von 1976 bis 1988
Modell Leistung 1970er 1980er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
924
924 92 kW/125 PS
924 Turbo (Typ 931) 125 kW/170 PS
130 kW/177 PS
924 Carrera GT (Typ 937) 154 kW/210 PS
924 S 110 kW/150 PS
117 kW/160 PS
924 Carrera GTS (Typ 937) 180 kW/245 PS
924 Carrera GTR (Typ 937) 275 kW/375 PS
Farb-Legende:
Grün Serienversionen des 924
Blau Sport-/Straßenversionen des 924


[Bearbeiten] Literatur

  • Austen, Jörg: Porsche 924 - 944 - 968. Die technische Dokumentation der Transaxle-Modelle. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003. ISBN 3-613-02305-9
  • Morgan, Peter: Das Original: Porsche 924/944/968. Heel Verlag, Königswinter 2006. ISBN 3-898-80555-7
  • Muche, Jan-Henrik: Porsche 924 und 944. Mit vier Zylindern zum Erfolg. Heel Verlag, Königswinter 2002. ISBN 3-898-80105-5
  • Schrader, Halwart: Porsche 924/944. Schrader-Typen-Chronik. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006. ISBN 3-613-02561-2

[Bearbeiten] Links

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Porsche 924 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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