Positive Rückkopplung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Positive Rückkopplung (siehe auch Rückkopplung, Resonanzkatastrophe) verstärkt in einem Regelkreis das Eingangssignal, so dass es (theoretisch) über alle Grenzen ansteigt. Im sozialwissenschaftlichen Bereich entspricht dies dem Teufelskreis.
Der Begriff "positive Rückkopplung" wird auch synonym mit dem psychologischen Begriff des "feedback" in der Beschreibung der Interaktion zwischen Individuum und Gemeinschaft benutzt. Das Individuum sucht nach sexuellen und nach narzisstischen Befriedigungserlebnissen. Besonders interessant ist das Erleben narzisstischer Befriedigung: Verhaltensweisen, die der Gemeinschaft nützen, werden durch Anerkennung und Lob der Umwelt (Eltern, Lehrer, Vorgesetzte usw.) verstärkt. Dieser Mechanismus führt zur Einordnung des Individuums in die Gemeinschaft und stabilisiert diese damit.
[Bearbeiten] Beispiele
- Der von einem Mikrofon aufgenommene Schall wird über Lautsprecher ausgegeben. Treffen die Schallwellen wiederum auf das Mikrofon, wird dieser Prozess wiederholt und es entsteht eine sich selbst verstärkende Schleife, die als immer lauter werdendes Feedback zu vernehmen ist. Am Ende springt die Membran aus den Lautsprechern (Resonanzkatastrophe).
- Lockerschneelawine: Je größer der rollende Schneeball wird, desto mehr Schnee bleibt bei einer Umdrehung an ihm hängen. (Anmerkung: Die meisten Lawinen sind jedoch vom Typ Schneebrett.)
- Arbeitslosigkeit: Infolge der Strukturkrise eines Wirtschaftszweiges werden Produktionskapazitäten stillgelegt und es entsteht Arbeitslosigkeit. Dies führt zu verändertem Konsumentenverhalten und Nachfragerückgang in anderen Sektoren der Wirtschaft. Die Strukturkrise und Arbeitslosigkeit greift auf andere Wirtschaftszweige über. Es entsteht noch mehr Arbeitslosigkeit, die die Krise weiter verstärkt bis hin zur Massenarbeitslosigkeit und zum Bankrott des Wirtschaftssystems.