Präsidentschaftswahl 1824 (Vereinigte Staaten)
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Die Präsidentschaftswahl in den USA von 1824 wird allgemein als Neuorientierung angesehen. Die vorhergegangenen Jahre wurden die USA von einer Ein-Parteien-Regierung geführt, da sich die Föderalisten aufgelöst hatten und somit nurmehr die Demokratisch-Republikanische Partei übrigblieb. In dieser Wahl splitteten sich die Republikaner auf, als sich 4 Kandidaten der gleichen Partei um die Präsidentschaft bewarben.
Der Teil der Partei, die von Andrew Jackson geführt wurde, entwickelte sich später zur heutigen Demokratischen Partei, die Kreise um John Quincy Adams und Henry Clay wurden später zur National Republic Party (Whigs).
Diese Wahl ist insofern bemerkenswert, als dass es die einzige war, die seit der Einführung des 12. Verfassungszusatzes im Repräsentantenhaus entschieden wurde, da keiner der Kandidaten im Wahlmännergremium eine Mehrheit auf sich vereinigen konnte. Von dieser Wahl wird auch oft gesagt, dass es die erste gewesen wäre, in der ein Präsident den Popular Vote nicht gewonnen hätte. Das ist schwierig festzustellen, da ein Viertel der Staaten überhaupt keine Wahlen im eigentlichen Sinne abhielten, sondern die jeweiligen Parlamente die Wahlmänner wählten.
[Bearbeiten] Kandidaten
Um die Präsidentschaft bewarben sich:
- General Andrew Jackson aus Tennessee, ein charismatischer Held des Krieges von 1812 und ein früherer Abgeordneter und Senator;
- John Quincy Adams aus Massachusetts, der Sohn des früheren Präsidenten John Adams;
- William H. Crawford aus Georgia, der frühere Botschafter der USA in Frankreich, ehemaliger Senator aus Georgia und früherer Kriegsminister der USA und damaliger Finanzminister;
und
- Henry Clay aus Kentucky, bekannt als der 'Große Kompromissfinder', der damals Sprecher des Repräsentantenhauses war.
[Bearbeiten] Ergebnis
Keiner der Präsidentschaftskandidaten konnte eine Mehrheit im Wahlmännergremium auf sich vereinigen, deshalb hatte das Repräsentantenhaus über die Präsidentschaft zu entscheiden. John Caldwell Calhoun gewann währenddessen die Wahl zum Vizepräsidenten ohne weitere Schwierigkeiten mit einem Ergebnis von 182 Wahlmännerstimmen.
Kandidat | Partei | Stimmen | Wahlmänner | |
---|---|---|---|---|
Anzahl | Prozent | |||
Andrew Jackson | Republikaner | 151.271 | 41,3 % | 99 |
John Q. Adams | Republikaner | 113.122 | 30,9 % | 84 |
William H. Crawford | Republikaner | 40.856 | 11,2 % | 41 |
Henry Clay | Republikaner | 47.531 | 13,0 % | 37 |
Massachussetts Votes | — | 6616 | 1,8 % | 0 |
Andere | — | 6437 | 1,8 % | 0 |
Gesamt | 365.833 | 100 % | 261 |
Die erforderliche Stimmenanzahl im Wahlmännergremium wäre 131 gewesen; keiner der Kandidaten erreichte diese Mehrheit.
[Bearbeiten] Die Wahl im Repräsentantenhaus
Durch den 12.Verfassungszusatz durften sich nur die drei Kandidaten zur Wahl stellen, die die meisten Stimmen im Wahlmännergremium erhalten hatten. Henry Clay schied also aus und die Präsidentschaft entschied sich zwischen Andrew Jackson, John Q. Adams und William Crawford. Clay, der Jackson hasste, unterstützte in der Wahl im Repräsentantenhaus (dessen Sprecher er zu der Zeit war), Adams – auch weil sich seine Vorstellungen mit denen Adams' größtenteils deckten.
John Q. Adams wurde am 9. Februar 1825 mit 13 zu 11 Stimmen im ersten Wahlgang zum Präsidenten gewählt.
Adams | Jackson | Crawford | |
---|---|---|---|
1. Wahlgang | 13 | 7 | 4 |
Adams' Sieg schockte Jackson, der, da er sowohl die allgemeinen als auch die Wahlen im Wahlmännergremium gewonnen hatte, nach seiner Ansicht eigentlich zum Präsidenten hätte gewählt werden müssen. Als Präsident Adams Clay zu seinem Außenminister machte und ihn damit zu seinem inoffiziellen Nachfolger – Adams und seine drei Vorgänger waren jeweils vorher Außenminister gewesen – beschuldigte Jackson Adams und Clay, einen Kuhhandel gemacht zu haben. Die Anhänger Jacksons trugen das die nächsten vier Jahre auf ihren Fahnen, was schlussendlich zu Jacksons Sieg 1828 führte, als Jackson wiederum gegen Adams antrat, die Wahl dann aber gewann.
1789 | 1792 | 1796 | 1800 | 1804 | 1808 | 1812 | 1816 | 1820 | 1824 | 1828 | 1832 | 1836 | 1840 | 1844 | 1848 | 1852 | 1856 | 1860 | 1864 | 1868 | 1872 | 1876 | 1880 | 1884 | 1888 | 1892 | 1896 | 1900 | 1904 | 1908 | 1912 | 1916 | 1920 | 1924 | 1928 | 1932 | 1936 | 1940 | 1944 | 1948 | 1952 | 1956 | 1960 | 1964 | 1968 | 1972 | 1976 | 1980 | 1984 | 1988 | 1992 | 1996 | 2000 | 2004 | 2008