Projekt Riese
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Projekt Riese bezeichnet ein Führerhauptquartier im polnischen Eulengebirge nahe Walim, dessen Bau bis Ende des Zweiten Weltkriegs nicht beendet wurde. Es gilt als hinreichend gesichert, dass Adolf Hitler diese Anlage nach ihrer Fertigstellung an Stelle des Führerhauptquartiers „Wolfsschanze“ zu nutzen plante.
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde der für die Führerhauptquartiere zuständige Planungsstab Schmelter der Organisation Todt beauftragt, ein weiteres und in den Ausmaßen das größte Führerhauptquartier (Riese), das die gesamte Reichsführung unterbringen sollte, im Eulengebirge um Wüstewaltersdorf, bzw. Wüstegiersdorf zu bauen. Diese durch die Organisation Todt vorangetriebene Baumaßnahme wurde unter Ausnutzung von zeitweise bis zu 20.000 Zwangsarbeitern und KZ-Insassen des nahe gelegenen Konzentrationslagers Groß-Rosen seit Oktober 1943 bis in die letzten Monate des Krieges vorangetrieben, jedoch letztendlich nicht fertiggestellt und somit von der Reichsführung nicht mehr bezogen.
Da dieses Projekt der höchsten Geheimhaltungsstufe unterlag, veränderte es auch im hohen Maße die Lebensumstände der heimischen Bevölkerung, die sich in den dort ausgewiesenen Sperrzonen teilweise auch nur eingeschränkt bewegen konnte. Vielen am Bau des Projektes beteiligten Privatfirmen und der umliegend wohnenden Bevölkerung war der eigentliche Zweck der Bauvorhaben nicht bekannt, so dass vor allem über zwei Versionen, einer unterirdischen Rüstungsproduktion und der tatsächlichen Absicht, ein weiteres Führerhauptquartier zu bauen, spekuliert wurde.