R&M Wegener
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R.&M. Wegener ist ein über 185 Jahre altes Unternehmen, das mit derzeit etwa 100 Mitarbeitern Hüte und Mützen herstellt. Seit den Sommerspielen 1964 gehört die Firma zu den Ausstattern der olympischen Nationalmannschaft.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung in Hamburg
Die Entwicklung der Firma fällt in historisch unruhige Epochen. Nicolaus Hinrich Dubbers schuf 1817 in der Hamburg-Altonaer Altstadt eine Hutfabrik, die erst 1867 als Handelsgesellschaft eingetragen wurde – zusammen mit den Teilhabern Johann und Eduard Dubbers und Theodor Ferdinand Wegener, den Söhnen und dem Schwiegersohn des Gründers. Dessen Söhne, Robert und Maximilian (daher R.&M. Wegener), wurde später die technische und auch kaufmännische Leitung des Betriebes übertragen. 1884 wurden Robert und Maximilian Wegener zusammen mit ihrem Vetter Nicolaus Hugo Dubbers, einem Enkel des Firmengründers, als Gesellschafter eingetragen.
[Bearbeiten] Umzug nach Hessen
Da allerdings in Altona das Lohnniveau rapide anstieg, beschloss Robert Wegener die Firma in das oberhessische Blitzenrod bei Lauterbach zu verlegen, da dort ein Grundstück einer abgebrannten Spinnerei zum Verkauf stand. Besonders günstig war das Vorhandensein einer starken Wasserkraft dort, die auch heute noch zum Antrieb einer Turbine zur Stromgewinnung dient und in ganz Blitzenrod die Stromversorgung gewährleistet. Die offizielle Verlegung des Unternehmens fand am 1. März 1884 statt. Im Mai 1885 wurde der Betrieb dann mit 50 Arbeitern in Betrieb genommen. Die Firma errichtete etwa acht Häuser für Mitarbeiterfamilien.
Im April 1888, nachdem Nicolaus Dubbers aus der Firma ausgeschieden war, wurde die Firma umstrukturiert und nannte sich von nun an Haarhutfabrik R.&M. Wegener. Mit 59 Jahren im Jahre 1904 zog sich nun Robert Wegener aus dem Geschäftsleben zurück. Seine beiden Söhne Kurt Theodor und Edgar rückten nach und übernahmen 1914 die Betriebsleitung.
In den Jahren zwischen den den beiden Weltkriegen errichteten die beiden Brüder zusätzliche Häuser für die Arbeiterfamilien, da die Arbeiterzahl auf mehr als 250 angestiegen war, und ließen diese dort für niedrigste Mieten wohnen. Diese und andere Maßnahmen trugen zusammen mit anderen sozialen Leistungen dazu bei, dass ein persönliches Verhältnis und Arbeitsklima entstand.
Während des 2. Weltkrieges fiel Edgar Wegener, so dass sein Bruder Kurt die komplette Leitung in der Blitzenröder Haarhutfabrik übernahm. Kurt Wegener hielt die Leitung der Firma bis ins hohe Alter fest in seinen Händen. Er starb im 80. Lebensjahr am 13. November 1960.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit
Klaus Theodor Wegener und Hans Wegener übernahmen nach 1945 die Leitung der Firma. Während Klaus Theodor Wegeners Besuch in Dallas erlernte dieser die Spezialherstellung des Resistol-Hutes und schuf ein gutes, fast freundschaftliches Verhältnis zu der Firma Resistol (heute Stetson). Es war sein Verdienst, dass die Firma R.&M. Wegener im Jahre 1958 die Lizenz für die Herstellung der Resistol-Markenhüte erhielt.
Bis zum 4. September 1966 leiteten die beiden Gebrüder Wegener gemeinsam den nun schon seit vier Generationen im Familienbesitz befindlichen Betrieb. Klaus Wegener fiel an diesem Abend einem Autounfall zum Opfer. Heute leitet sein ältester Sohn Hans Th. Wegener den Betrieb.